Letzte Meldung

Die israelische Armee geht nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Gallant mit einer „Offensivaktion“ mit „zahlreichen Kräften“ gegen die islamistische Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon vor. Ferner erklärte Gallant heute, in der Region sei mittlerweile die Hälfte der örtlichen Hisbollah-Führungsebene getötet worden.

Unklar blieb jedoch vorerst, ob israelische Bodentruppen auf libanesisches Gebiet vorgedrungen sind. Die proiranische Miliz Hisbollah hatte zuvor nach eigenen Angaben erneut Dutzende Raketen auf israelisches Staatsgebiet gefeuert. Die Raketen vom Typ Katjuscha seien auf ein Grenzdorf im Norden Israels abgefeuert worden, erklärte die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz.

Letzte Meldung

Die israelische Armee geht nach Angaben von Verteidigungsminister Joav Gallant mit einer „Offensivaktion“ mit „zahlreichen Kräften“ gegen die islamistische Hisbollah-Miliz im Süden des Libanon vor. Ferner erklärte Gallant heute, in der Region sei mittlerweile die Hälfte der örtlichen Hisbollah-Führungsebene getötet worden.

Unklar blieb jedoch vorerst, ob israelische Bodentruppen auf libanesisches Gebiet vorgedrungen sind. Die proiranische Miliz Hisbollah hatte zuvor nach eigenen Angaben erneut Dutzende Raketen auf israelisches Staatsgebiet gefeuert. Die Raketen vom Typ Katjuscha seien auf ein Grenzdorf im Norden Israels abgefeuert worden, erklärte die vom Iran unterstützte Schiitenmiliz.

Inland

Der ehemalige Finanzminister Gernot Blümel (ÖVP) ist heute als zweite Auskunftsperson im COFAG-U-Ausschuss befragt worden. Die CoV-Krise sei eine große Herausforderung gewesen, und es sei damals wichtig gewesen, rasch zu helfen, um Arbeitsplätze zu retten – und das sei wohl auch gelungen, so Blümel in einem kurzen Statement vor der Befragung.

Es sei aber auch klar, dass nicht in allen Bereichen alle Institutionen umfassend bereit waren. Er sei gespannt auf die Lehren für die Zukunft, der Ausschuss könne da helfen, so Blümel.

der ehemalige Finanzminister Gernot Blümel
ORF/Patrick Bauer

Blümel: Pandemie war Ausnahmesituation

Gefragt von Verfahrensrichterin Christa Edwards nach der Kritik des Rechnungshofs im entsprechenden Bericht sagte Blümel, damals habe „Chaos pur“ geherrscht: „Wir haben nicht gewusst, werden wir sterben wie die Fliegen“, es sei eine wahre Ausnahmesituation gewesen, die sich auch Monate danach nicht verbessert haben.

Aus seiner Sicht habe man das Beste gemacht, was man in kurzer Zeit unter Druck erreichen habe könne – im Nachhinein sei immer alles anders, als wenn man direkt in der Situation sei, schloss sich Blümel der Meinung seines Nachfolgers als Finanzminister, Magnus Brunner, der davor ausgesagt hatte, an.

Edwards fragte auch zur RH-Kritik, wonach die eigene Finanzverwaltung nicht ausreichend eingebunden war bei der Covid-19-Finanzierungsagentur (COFAG). Das konnte Blümel, der sich laut eigenen Aussagen persönlich und auch informationstechnisch aus der Politik raushält, so nicht nachvollziehen. Er habe sicher mit Beamten geredet, denen er zudem explizit sein Lob aussprach.

COFAG-Entstehung ein „längerer Prozess“

Zur Entstehung der COFAG sagte Blümel auf Fragen der SPÖ, es sei ein längerer Prozess gewesen, dem auch viele Diskussionen vorangegangen seien. Es habe auch nicht die eine perfekte Lösung gegeben. Es habe sich die Krise weiterentwickelt und damit auch die Notwendigkeiten.

Er trage als politischer Entscheider am Ende die Verantwortung, es wäre sicher schlimmer gewesen, gar nichts zu tun. Blümel verteidigte auch den Umsatzersatz, obwohl ihm im Verlauf klar geworden sei, dass es zu Überförderungen kommen könnte – man habe ja dann auch damit aufgehört. Es habe keinen institutionalisierten Austausch mit der COFAG-Führung gegeben, so Blümel, da man ohnedies laufend informell in Kontakt war.

„Nicht so eng“ mit Benko

Gefragt nach Interventionen sagte Blümel, das Wort sei so negativ besetzt – es habe Tausende Nachfragen und verzweifelte Hilferufe von Firmen gegeben, man habe sogar eine Hotline eingerichtet. Rene Benko habe er bei einem Fest kennengelernt und dann „immer wieder“ getroffen.

Er sei „nicht so eng“ mit Benko gewesen, dass ein Jobangebot von Benko an ihn jemals zur Sprache gekommen wäre. Er habe Benko sicher auch im privaten Rahmen getroffen, aber keinen intensiven Kontakt mit ihm gehabt. Auch Telefonate sollen selten gewesen sein, ob er mit Benko über sein Steuerverfahren geredet hat, daran kann sich Blümel nicht erinnern.

Benko soll doch noch kommen

Unterdessen wurde bekannt, dass Benko offenbar doch noch in diesen U-Ausschuss kommt. Er soll schriftlich sein Kommen für den 22. Mai zugesagt haben. Das ist einem entsprechenden Schreiben seines Anwalts zu entnehmen.

Nach der von der Industriellenvereinigung (IV) angestoßenen Diskussion zu einer Verlängerung der Regelarbeitszeit hat sich Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) mittlerweile mit klaren Worten gemeldet: „Eine Verlängerung der gesetzlichen Regelarbeitszeit kommt für mich fix nicht infrage. Genauso halte ich eine 32-Stunden-Woche für den völlig falschen Weg“, ließ er heute gegenüber der APA wissen.

Die Frage der Arbeitszeit sei eine Frage der Sozialpartner, und das solle auch so bleiben. Der Bundeskanzler habe in seinem „Österreich-Plan“ seine Forderungen formuliert: „Mein Österreich-Plan sieht steuerfreie Überstunden und einen Vollzeitbonus vor und definitiv keine Veränderung der Regelarbeitszeit.“

Auch Edtstadler will keine 41-Stunden-Woche

Auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) stellte in der Pressekonferenz nach dem Ministerrat einmal mehr klar, dass sie sich nicht für eine 41-Stunden-Woche ausspricht.

Am Vortag hatte sie sich offen für den Wunsch nach einer Arbeitszeitverlängerung gezeigt. Sie habe aber „zu keinem Zeitpunkt eine Ausdehnung der Regelarbeitszeit gefordert“. Sie habe lediglich darauf hingewiesen, dass es für den Wohlstand in Österreich und Europa notwendig sein werde, mehr zu arbeiten, sagte Edtstadler nun – „im Sinne von mehr Menschen in Vollbeschäftigung zu bringen“, präzisierte sie.

Die Diskussion über ihre Bemerkung zum Vorstoß der IV – eine Verlängerung der Arbeitszeit auf 41 Wochenstunden ohne Lohnausgleich – führte sie auf „ungebremste Aufgeregtheit“ im Vorwahlkampf zurück.

Felbermayr: Debatte „wenig hilfreich“

Der Chef des Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), Gabriel Felbermayr, hält die Debatte unterdessen für „wenig hilfreich“. Wichtig sei vielmehr, dass die geleisteten Arbeitsstunden in Österreich mit der Bevölkerungsentwicklung mitwachsen, sagte er auf Nachfrage bei einer Pressekonferenz. Felbermayr plädierte für „Vollzeitanreize“, unter anderem eine Lohnnebenkostensenkung.

Der Kostenersatz bei Freisprüchen in Strafverfahren wird deutlich erhöht. Im Extremfall können bis zu 60.000 Euro für Anwaltskosten beigesteuert werden, sieht ein Gesetzesentwurf vor, den Justizministerin Alma Zadic (Grüne) und Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) heute nach dem Ministerrat präsentierten. Zudem wird erstmals ein Ersatz für eingestellte Strafverfahren eingeführt.

Schon länger bekannt war, dass das Finanzministerium für heuer insgesamt 70 Millionen Euro zusätzlich für den Kostenersatz zur Verfügung stellt. Das entspricht einer Verdreißigfachung der Mittel. Lange in der Koalition umstritten war aber, wie man die zusätzlichen Gelder am besten verteilt.

Nun wird gestaffelt: Bei Freisprüchen vor Bezirksgerichten wird der Ersatz von 1.000 auf bis zu 5.000 Euro gleich verfünffacht. In komplexen Fällen kann der Beitrag noch einmal um 50 Prozent erhöht werden, in sehr komplexen Fällen sogar um 100 Prozent.

Rechtsanwaltskammer: „Großer Schritt in richtige Richtung“

Der Präsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertags (ÖRAK), Armenak Utudjian, sprach von einem „großen Schritt in die richtige Richtung und zu mehr Rechtsstaatlichkeit“. Im Rahmen des zur Verfügung stehenden Budgets habe man damit eine sachgerechte Lösung getroffen. „Allerdings ist es nach wie vor nur ein Kostenbeitrag, nicht ein Kostenersatz.“

Aufgrund der Rückwirkung der Regelung bis Jahresanfang erwartet der Präsident der Richtervereinigung, Gernot Kanduth, einen „ziemlichen Mehraufwand“ für die Richterinnen und Richter. Wenn das Gesetz in den kommenden Monaten in Kraft trete, würden im Anschluss vermutlich auf einen Schlag zahlreiche rückwirkende Anträge auf Kostenersatz bei Gericht einlangen.

In einer Rede im Bundesrat anlässlich des Beschlusses der verkürzten Lehrerausbildung hat sich ÖVP-Bildungsminister Martin Polaschek heute laut Parlamentskorrespondenz für die Rückkehr zu einer eigenständigen Ausbildung für Sonderschullehrerinnen und -lehrer ausgesprochen.

Die Abschaffung habe sich aus seiner Sicht nicht bewährt, so Polaschek, als damaliger Vorsitzender des Forums Lehre in der Universitätenkonferenz (uniko) einer der Mitautoren der Reform von 2015.

Bis zur damaligen Umstellung gab es eine eigenständige Ausbildung für Volksschul-, Mittelschul-, Berufsschul- und Sonderschullehrer an den Pädagogischen Hochschulen (PH), die Lehrer für AHS und Berufsbildende mittlere und höhere Schulen (BMHS) wurden an den Unis ausgebildet.

Aktuell Spezialisierung statt eigener Ausbildung

Seit der Reform werden Lehrerinnen und Lehrer für die Altersgruppe sechs bis zehn Jahre (Primarstufe) an den PHs ausgebildet, jene für ältere Schüler (Sekundarstufe) von Unis und PHs gemeinsam. Eine eigene Ausbildung für Schultypen und damit auch für Sonderschullehrer gibt es nicht mehr, stattdessen können sich Lehramtsstudierende auf Inklusive Pädagogik spezialisieren.

Die Lehrergewerkschaft warnt schon länger davor, dass diese Regelung den Personalmangel an Sonderschulen noch verschlimmere.

Nach Kritik aus dem Außenministerium und von Diplomaten, weil sich der Prozess ungewöhnlich lange hingezogen hatte, hat der Ministerrat heute eine Rochade bei zahlreichen – teils wichtigen – Botschafterstellen beschlossen. Laut Medienberichten kam es wegen Unstimmigkeiten zwischen den Koalitionspartnern ÖVP und Grüne zu der Verzögerung.

Nach Angaben des Außenministeriums wird Gregor Kössler, derzeit Politischer Direktor des Ministeriums, Leiter der Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen in New York. Alexander Marschik wechselt von dort an die Botschaft in der deutschen Hauptstadt Berlin.

Die ehemalige Außenministeriumssprecherin Astrid Harz geht als Botschafterin von Den Haag nach Budapest. Der Völkerrechtsexperte Konrad Bühler übernimmt die Botschaft in Ljubljana. Martin Eichtinger, derzeit noch Koordinator für Nachbarschaftspolitik und Sonderbeauftragter für den Donauraum, wird Botschafter in Italien.

Umbesetzungen auch in Botschaften außerhalb der EU

Die Umbesetzungen betreffen auch Leitungsposten an bilateralen Botschaften im außereuropäischen Raum: Stephan Vavrik wird Botschafter in Tunis (Tunesien), Franziska Honsowitz-Friessnigg in Beirut (Libanon), Erika Bernhard in Doha (Katar). Andrea Bacher, derzeit Referentin im Kabinett von Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), wird mit der Leitung der Botschaft in Kasachstan in Astana betraut.

Insgesamt betraf das nun gebilligte Revirement mehr als 20 leitende Beamtenstellen. Dadurch frei werdende Positionen werden nun ausgeschrieben.

Ausland

Laut einem aktuellen Bericht der katarischen Zeitung „Al-Arabi al-Dschadid“ hat der Hamas-Chef im Gazastreifen, Jahja Sinwar, zuletzt mehrmals die Tunnel verlassen und Hamas-Kämpfer getroffen. Sinwar ist der Hauptverantwortliche für den Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober und wird seither von Israel gesucht. In Israel lässt es Erinnerungen an 2021 aufkommen, als sich Sinwar nach einem kurzen, heftigen Krieg auf einem Fauteuil mitten in Ruinen sitzend als Sieger darstellte.

Die Zeitung berief sich auf einen namentlich nicht genannten hochrangigen Hamas-Vertreter. Die Aussagen können nicht überprüft werden und die Behauptung auch nur zu Propagandazwecken erfunden sein. Allerdings berichteten auch israelische Medien heute darüber.

Sinwar sei über die aktuellen Ereignisse informiert und „nicht von der Realität abgeschnitten“ – trotz der intensiven Versuche Israels, ihn zu finden. Tatsächlich zeigen aktuell schwere Kämpfe im Norden des Gazastreifens, der vor Monaten von Israels Armee erobert und von der Hamas „gesäubert“ worden war, dass die Terrororganisation auch nach der dortigen Bodenoffensive weiter nicht „besiegt“ ist, wie es Israel als eines der zentralen Ziele ausgegeben hat.

Nur noch 20 Geiseln am Leben? Hamas dementiert

Der Hamas-Vertreter widersprach zugleich israelischen Medienberichten, dass möglicherweise nur noch 20 der 133 in Geiselhaft befindlichen Israelis am Leben seien. Die Hamas allein habe mehr als 30 Offiziere und Soldaten in ihrer Gewalt. Nach der jüngsten Antwort der Hamas auf ein israelisches Angebot für einen Geiseldeal sind die Gespräche zum Stillstand gekommen.

Weiterhin fehlt jeder Plan von israelischer Seite, wie es nach dem Krieg im Gazastreifen weitergehen soll. Stattdessen will Israel nun laut Medienberichten sehr bald mit den Vorbereitungen für eine Bodenoffensive in Rafah, die von Ägypten und den USA abgelehnt wird und deren Sinnhaftigkeit auch in Israel unter Fachleuten umstritten ist, beginnen. Sie könnte die nach dem iranischen Angriff auf Israel wieder stark gestiegenen Chancen auf eine strategische Partnerschaft und einen De-facto-Friedensschluss mit Saudi-Arabien gefährden.

Ägypten: Keine Gespräche über Offensive

Ägypten führte nach eigener Darstellung keine Gespräche mit Israel über dessen mögliche Militäroffensive in Rafah im südlichen Gazastreifen. Einen entsprechenden Bericht im „Wall Street Journal“ wies der Vorsitzende des Staatsinformationsdiensts SIS, Diaa Raschwan, gestern Abend entschieden zurück. Heute warnten sowohl Ägypten als auch Jordanien Israel erneut vor einer Bodenoffensive.

EU

Im Kampf gegen Luftverschmutzung hat das Europäische Parlament heute in Straßburg verschärfte Standards beschlossen. Sie sehen strengere Grenzwerte für mehrere Schadstoffe bis zum Jahr 2030 vor, darunter Feinstaub, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid. Die Mitgliedsstaaten können die Einführung der Vorschriften unter bestimmten Bedingungen jedoch verschieben.

Für Feinstaub soll die Obergrenze ab 2030 bei zehn Mikrogramm pro Kubikmeter liegen, bisher sind es 25 Mikrogramm. Der Grenzwert für Stickstoffdioxid wird von 40 Mikrogramm auf 20 Mikrogramm pro Kubikmeter halbiert. Die Standards sollen mindestens alle fünf Jahre neu geprüft werden.

Ziele hinter WHO-Empfehlungen

Die neuen Ziele bleiben jedoch hinter den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2021 zurück. Ursprünglich hatte das Parlament eine strikte und verbindliche Anpassung an diese Empfehlungen bis zum Jahr 2035 gefordert. Die Mitgliedsstaaten hingegen unterstützten lediglich die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen Werte bis 2030, die weit weniger drastisch sind.

Die Mitgliedsstaaten können die Einführung der neuen Grenzwerte zudem um fünf Jahre verschieben, wenn bereits absehbar ist, dass ihre Städte das Ziel für 2030 nicht erreichen. Unter bestimmten Bedingungen ist eine weitere Verschiebung auf 2040 möglich, etwa wenn die Grenzwerte nur durch das Austauschen von Ölheizungen in Haushalten eingehalten werden können.

Das EU-Parlament hat den Weg für ein europäisches Lieferkettengesetz zum Schutz der Menschenrechte frei gemacht. Eine Mehrheit der Abgeordneten stimmte heute in Straßburg für das Vorhaben, wie das Parlament bekanntgab.

Ziel des Vorhabens ist unter anderem, dass Unternehmen künftig vor europäischen Gerichten zur Verantwortung gezogen werden können, wenn sie von Menschenrechtsverstößen in ihren Lieferketten profitieren.

Die EU-Staaten müssen dem Vorhaben ebenfalls noch offiziell zustimmen, das gilt aber als Formsache. Denn Mitte März hatte im Ausschuss der ständigen Vertreter der Mitgliedsstaaten eine ausreichende Mehrheit der EU-Staaten ihre Zustimmung signalisiert.

Betroffen von den neuen EU-Regeln sind – vor allem wegen Bedenken unter den EU-Staaten – weniger Unternehmen als ursprünglich vorgesehen. Das Lieferkettengesetz soll nicht mehr für Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten und mindestens 150 Millionen Euro Umsatz gelten. Die Grenze wurde auf 1.000 Beschäftigte und 450 Millionen Euro angehoben. In den ersten Jahren sind beide Schwellen sogar noch höher.

Wirtschaft

Der Betriebsrat der teilstaatlichen A1 Telekom Austria (TA) befürchtet einen deutlichen Stellenabbau bei dem Unternehmen.

Die Gründung eines Konzernkompetenzzentrums in Bulgarien könnte „schmerzhafte Einschnitte“ für den Standort Österreich nach sich ziehen, so die Betriebsräte Alexander Sollak und Gerhard Bayer laut „Kronen Zeitung“. Laut Zeitung dürften 2.000 bis 3.000 von rund 6.500 Stellen auf dem Spiel stehen und könnten nach Bulgarien wandern.

„Es ist zu befürchten, dass Österreich mittelfristig zu einer reinen Vertriebsgesellschaft degradiert wird“, wurde Sollak von der „Krone“ zitiert. Alleine in der IT sollen über 300 von 1.000 Jobs betroffen sein. Zuvor hatten auch die „Kleine Zeitung“ und die „Neue Vorarlberger Tageszeitung“ über einen Jobabbau bei A1 berichtet.

Personalreduktion in Österreich laut TA Konzernstrategie

Die kolportierten Zahlen von 2.000 bis 3.000 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern „sind aus der Luft gegriffen und können von uns nicht nachvollzogen werden“, hieß es aus dem Unternehmen. Aufgrund der höheren Inflation sei zu erwarten, dass der Personalabbau heuer geringfügig höher ausfallen werde als die bisherigen 300 bis 400 im Jahr.

Das Unternehmen verwies auf die Konzernstrategie, den Personalstand in Österreich sukzessive zu reduzieren. Seit 2019 habe sich die Anzahl der Vollzeitkräfte von 7.625 auf 6.473 Ende 2023 reduziert, schrieben die Zeitungen. Abgebaut werde „quer über alle Unternehmensbereiche“ und „sozialverträglich“, also via Sozialpläne, Pensionierungen, natürliche Fluktuation und Nichtnachbesetzung.

Der Betriebsrat beraumte nun eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung an, die nächste Woche stattfinden dürfte. Zudem seien am 7. Mai Betriebsversammlungen geplant, heißt es in der „Krone“.

IT

Die USA stellen dem beliebten Onlinenetzwerk TikTok ein Ultimatum: Entweder das Unternehmen löst sich binnen eines Jahres von der chinesischen Mutter ByteDance oder es wird in den USA aus den App-Stores von Apple und Google verbannt.

Nach dem Repräsentantenhaus billigte gestern auch der US-Senat das entsprechende Gesetz. US-Präsident Joe Biden kündigte bereits an, er werde es unterzeichnen.

Die USA werfen ByteDance seit Jahren vor, im Dienste der chinesischen Führung TikTok dafür zu missbrauchen, die Nutzerinnen und Nutzer auszuspionieren.

„Gefahr für unsere Demokratie“

TikTok sei „eine Gefahr für unsere Demokratie“ und ein wichtiges Instrument im Rahmen der hybriden Kriegsführung Chinas und Russlands, sagte kürzlich der Vizevorsitzende des Geheimdienst-Kontrollgremiums des deutschen Bundestags, Roderich Kiesewetter (CDU). Die App werde nicht nur zur Verbreitung von Desinformation genutzt, sondern auch „gezielt zur Spionage und zum Datenabgriff verwendet“.

TikTok weist die Vorwürfe stets zurück. Das Unternehmen bestreitet jegliche Verbindungen zur chinesischen Regierung und versichert, es habe sich so umstrukturiert, dass die Nutzerdaten in den USA blieben.

Auch in EU unter Druck

TikTok steht auch in der EU unter politischem Druck. Im März traten EU-Regeln in Kraft, die darauf abzielen, die Marktmacht von ByteDance und anderer großer Digitalkonzerne wie Amazon, Apple und Meta zu beschränken. Anfang der Woche drohte die EU TikTok wegen möglicher Suchtgefahr für Minderjährige mit einer Blockade der neuen App „TikTok Lite“.

Chronik

Nach dem Besuch des Stuttgarter Frühlingsfestes leiden mehr als 300 Menschen unter Magen-Darm-Beschwerden. Das teilte die deutsche Stadt Stuttgart heute mit. Alle Betroffenen hätten dasselbe Festzelt besucht und danach über Erbrechen, Übelkeit und Durchfall geklagt. Unter den Betroffenen seien sowohl Besucher des Festes als auch Bedienstete des betroffenen Zeltes.

Zu Mittag teilte das Sozialministerium mit, dass in zwei Stuhlproben Noroviren nachgewiesen wurden. Die Lebensmittelüberwachung und das Gesundheitsamt seien sofort nach Eintreffen der ersten Meldungen an Ort und Stelle gewesen und hätten in dem Zelt die Hygiene überprüft und Proben der Lebensmittel genommen.

Quelle der Infektion noch nicht gefunden

Es gehe nun in erster Linie darum, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen und die Quelle der Infekte zu finden, so die Behörden. Der Schwerpunkt liege auf den zentralen Servicebereichen des Zeltes.

Noroviren verursachen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, sind sehr ansteckend und verbreiten sich rasend schnell – besonders an Orten, an denen viele Menschen zusammenkommen, etwa in Kindergärten, Altenheimen und Krankenhäusern. Eine Infektion verläuft meist kurz und heftig. Betroffene fühlen sich schwach, haben oft Bauch-, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal leichtes Fieber.

Ein Sprecher des Klinikums Stuttgart sagte, am Wochenende habe es ein leicht erhöhtes Aufkommen von Patientinnen und Patienten mit Bauchschmerzen in der Notaufnahme gegeben. Von ihnen wisse man vereinzelt, dass sie das Frühlingsfest besucht hätten. Alle Patientinnen und Patienten seien nur ambulant behandelt worden.

Vom Glockenturm des Markusdoms in Venedig, dem Markusturm, sind einige Stahlbetonteile herabgestürzt. Das Material, das auf das Jahr 1902 zurückgeht und für die damalige Zeit als revolutionär galt, wurde bei der Rekonstruktion des inneren Rahmens der Turmspitze verwendet, berichtete die Tageszeitung „Il Gazzettino“ heute. Der für die Sicherheit des Doms zuständige Architekt Mario Piana schloss eine unmittelbare oder mittelfristige Gefahr jedoch aus.

„Wir wollen jedoch alle notwendigen Informationen sammeln, um Konsolidierungsmaßnahmen zu planen, die den zu Beginn des 20. Jahrhunderts verwendeten Stahlbeton für weitere 100 Jahre sichern sollen“, sagte Piana.

Eine Untersuchung des Zustands der Turmspitze wurde angeordnet. Kontrolliert werden auch die Fundamente des Glockenturms, die bereits vor einem Dutzend Jahren mit Titaneinlagen verstärkt wurden. Der Markusdom ist ein Wahrzeichen Venedigs und war das zentrale Staatsheiligtum der Republik Venedig bis zu ihrem Ende 1797. Er ist seit 1807 die Kathedrale des Patriarchen von Venedig.

Mehrere entlaufene Pferde sind heute Früh durch die Londoner Innenstadt galoppiert. Britischen Medienberichten zufolge hatten insgesamt fünf Armeepferde ihre Reiter abgeworfen. Augenzeugen berichteten, die durchgegangenen Rösser seien mit einem Bus und einem Taxi zusammengestoßen, dabei seien Autoscheiben zu Bruch gegangen.

Auf Bildern war zu sehen, wie ein dunkles und ein weißes Pferd mit Sattel und Zaumzeug, aber ohne Reiter durch eine Straße im Londoner West End liefen.

Zwei entlaufene Pferde galoppieren in der Londoner Innenstadt
AP/PA/Jordan Pettitt

Auf einem Foto war zu sehen, wie eines der Tiere mit einem Taxi zusammenstieß. Ein schwarzer Geländewagen mit Blaulicht folgte den Tieren der Nachrichtenagentur PA zufolge.

Vier Menschen verletzt

Später berichtete die BBC unter Berufung auf das britische Militär und die Polizei, die Tiere seien wieder eingefangen worden. Dem Londoner Rettungsdienst zufolge erlitten vier Menschen Verletzungen.

Dem BBC-Bericht zufolge handelte es sich um Pferde des britischen Militärs. Mindestens ein Reiter sei nahe dem Buckingham-Palast abgeworfen worden, bevor die Pferde durch die Innenstadt irrten und dabei allerlei Chaos verursachten.

Kultur

Eines der letzten Gemälde des Jugendstil-Malers Gustav Klimt wird heute im Wiener Auktionshaus im Kinsky versteigert. Das auf 1917 datierte „Bildnis Fräulein Lieser“ wird auf einen Wert von 30 bis 50 Millionen Euro geschätzt.

Das farbenprächtige Porträt galt lange als verschollen. Es sei jahrzehntelang im Verborgenen in österreichischem Privatbesitz gewesen, teilte das Auktionshaus im Vorfeld mit. Die jetzigen Eigentümer hätten es vor etwa zwei Jahren von entfernten Verwandten geerbt.

Die Wiederentdeckung des bedeutenden Damenporträts, das zu den schönsten Werken aus Klimts (1862–1918) letzter Schaffensperiode zähle, sei eine Sensation, hieß es. Das 140 mal 80 Zentimeter große Bild zeigt eine junge Frau in strenger frontaler Haltung vor rotem Hintergrund. Um ihre Schultern liegt ein reich mit Blumen dekorierter Umhang.

Die verleumdete Mäzenin

Die Familie Lieser als Auftraggeber des Porträts gehörte zum vermögenden Wiener Großbürgertum. Lilly Lieser, geboren 1875 in Wien, ermordet in Auschwitz 1943, war höchstwahrscheinlich die Auftraggeberin des Bildes, sie besaß es wohl auch.

Wie und wann es ihr abhandenkam, ist unbekannt. Nun steht das Bild im Auktionshaus Kinsky zum Verkauf – und damit auch eine historisch beispielhafte Biografie im Fokus, inklusive Verleumdung durch den Komponisten Arnold Schönberg.

Mehr dazu in topos.ORF.at

Ihre Karriere umspannt mehr als sechs Jahrzehnte und mehr als 70 Rollen, durch Filmklassiker wie „Das Appartement“ und „Das Mädchen Irma La Douce“ ist sie zur Hollywood-Legende geworden: Heute begeht Shirley MacLaine ihren 90. Geburtstag. Die Schauspielerin, Tänzerin und Buchautorin mehrte über die Jahrzehnte aber nicht nur ihren Ruhm, sondern eckte mit ihrer unangepassten und ungeschminkten Art immer wieder auch an.

Hollywoodlegende Shirley MacLaine
AP

So erwarb sich MacLaine einen Ruf als „Enfant terrible“ Hollywoods, weil sie als charakterstarke Frau vor Konfrontationen im harten und männerdominierten Filmbusiness nicht zurückschreckte. Für Befremden und Spott sorgte sie aber auch mit ihrer esoterischen Weltsicht, in der UFOs sowie der Glaube an Wiedergeburten einen festen Platz haben.

Oscar-Gewinn: „Ich verdiene das“

In Hollywood war MacLaine vielen unbequem. Der Regisseur Don Siegel, mit dem sie den Western „Ein Fressen für die Geier“ (1970) drehte, beschrieb sie als „zu unfeminin“ und „sehr, sehr hart“. In derselben Zeit verklagte MacLaine erfolgreich 20th Century Fox, weil die Produktionsfirma einen anderen Film, für den sie vorgesehen war, abgesagt hatte.

James L. Brooks, Shirley MacLaine und Jack Nicholson
AP/Reed Saxon

Ihren einzigen Oscar holte MacLaine 1984 für ihre Hauptrolle in „Zeit der Zärtlichkeit“, wo sie eine dominante und übergriffige Mutter verkörperte, die ihrer einzigen Tochter das Leben schwer macht. Bei der Preisverleihung wurde sie ihrem Ruf als Nonkonformistin gerecht, als sie – abweichend von üblichen Bescheidenheitsfloskeln und zur Verblüffung des Publikums – konstatierte: „Ich verdiene das.“

Bücher über UFO-Schilderungen

Viele Jahre später gewann MacLaine dann neue Fans für ihre Rolle als millionenschwere Witwe in der populären britischen Serie „Downton Abbey“ (2012–2013). Derzeit ist sie mit „Game of Thrones“-Star Peter Dinklage in der Tragikomödie „American Dreamer“ zu sehen, als reiche Witwe mit einer großen Villa, die einem unterbezahlten Professor einen Deal anbietet, bei ihr einzuziehen und das Haus zu erben.

Hollywoodlegende Shirley MacLaine
AP/Invision/John Shearer

Durch ihre esoterischen Ansichten sehen manche ihren Ruhm als Schauspielerin jedoch überschattet. Sie selbst sagte im Jahr 2000 in einem Interview, sie hole sich „einen großen Kick daraus, dass Leute mich für eine Spinnerin halten“. In einigen ihrer rund 15 Bücher schildert sie ausführlich ihre Sichtungen von UFOs und ihre früheren Leben – unter anderem als Kriegerin im Mittelalter, als Geisha in Japan und als von Elefanten aufgezogenes Waisenkind.