Ausland

Vor einer bevorstehenden israelischen Offensive in Rafah haben einem israelischen Medienbericht zufolge bereits Zehntausende Menschen die Stadt im Süden des Gazastreifens verlassen. 150.000 bis 200.000 palästinensische Zivilistinnen und Zivilisten seien seit dem 7. April aus Rafah weggegangen, berichtete die „Jerusalem Post“ heute unter Berufung auf die Armee. Das Militär wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Bericht äußern.

Zeitweilig hielten sich in Rafah rund 1,5 Millionen der mehr als 2,2 Millionen Menschen im Gazastreifen auf. Mehr als eine Million hatte dort nach Angaben von Hilfsorganisationen im Zuge des Gaza-Krieges Zuflucht gesucht.

Am 7. April hatte die israelische Armee eigenen Angaben zufolge ihre Truppen aus der Stadt Chan Junis, die ebenfalls im Süden des Gazastreifens liegt, abgezogen. Seitdem begannen Zivilisten der „Jerusalem Post“ zufolge, Rafah etwa in Richtung Chan Junis zu verlassen. Israels Militär hofft demnach darauf, dass weitere Zivilisten dem Beispiel folgen und in neu errichtete Zeltstädte im Süden sowie im Zentrum des Gazastreifens ziehen werden.

Laut dem israelischen Rundfunk wird erwartet, dass der angekündigte israelische Militäreinsatz gegen die islamistische Hamas in Rafah mit einer mehrwöchigen Evakuierung der Zivilbevölkerung beginnen dürfte.

Staats- und Regierungsspitzen aus 18 europäischen, amerikanischen und asiatischen Staaten haben in einem gemeinsamen Appell die sofortige Freilassung ihrer vor über 200 Tagen von der Terrororganisation Hamas verschleppten Staatsbürger gefordert.

Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) veröffentlichte heute auf X (Twitter) eine entsprechende Mitteilung, die auch von US-Präsident Joe Biden, dem britischen Premier Rishi Sunak und dem deutschen Kanzler Olaf Scholz getragen wurde.

„Wir fordern die unverzügliche Freilassung aller Geiseln, die seit mehr als 200 Tagen von der Hamas in Gaza festgehalten werden. Darunter sind auch unsere Staatsbürger“, heißt es in dem Appell. Neben den USA, Großbritannien und Österreich wurden auch die Staaten Argentinien, Brasilien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Kanada, Kolumbien, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Spanien, Thailand und Ungarn als Unterzeichner angeführt.

Die 18 Staats- und Regierungschefs drückten zugleich ihre Unterstützung für den „auf dem Tisch liegenden“ Geiseldeal aus, auf den sich Israel und die Hamas bisher nicht einigen konnten.

Im Rechtsstreit um Immunität vor Strafverfolgung des früheren US-Präsidenten Donald Trump hat heute vor dem Supreme Court in Washington eine Anhörung begonnen. Trumps Anwalt forderte, dass sein Mandant für mutmaßliche Straftaten im Amt nicht belangt werden kann. Die Verfolgung des Präsidenten für seine offiziellen Handlungen werde nicht von der Geschichte der USA gestützt und sei unvereinbar mit der Verfassungsstruktur, so Anwalt D. John Sauer.

„Könnte Präsident George W. Bush ins Gefängnis geschickt werden, weil er (…) angeblich den Kongress belogen hat, um einen Krieg im Irak auszulösen?“, fragte Sauer. „Könnte Präsident (Joe) Biden eines Tages beschuldigt werden, unrechtmäßig Einwanderer dazu gebracht zu haben, illegal in das Land einzureisen?“ Die Antwort auf all diese Fragen laute „nein“.

Trump ist in der US-Hauptstadt im Zusammenhang mit versuchtem Wahlbetrug angeklagt. Anhänger Trumps hatten am 6. Jänner 2021 den Parlamentssitz in Washington gestürmt. Trump hatte bereits vor dem Sturm auf das Kapitol auf verschiedenen Ebenen versucht, das demokratische Wahlergebnis zu kippen. Er und seine Anwälte wollen erreichen, dass die Anklage in Washington fallen gelassen wird. Sie berufen sich dabei auf die Immunität Trumps in seinem damaligen Amt als Präsident und argumentieren, dass Trump nicht rechtlich für Taten belangt werden könne, die zu seinen Pflichten als Präsident gehörten.

Nun muss der Supreme Court entscheiden. Das Urteil dürfte Auswirkungen auf die Strafprozesse gegen Trump und die Arbeit von US-Präsidenten generell haben.

In Deutschland herrscht derzeit politischer Streit über Entscheidungen zum Atomausstieg, der im Vorjahr beschlossen wurde. Auslöser ist ein Bericht des Magazins „Cicero“, wonach sowohl im Wirtschafts- als auch im Umweltministerium 2022 interne Bedenken unterdrückt worden sein sollen. Laut Akten soll der Eindruck entstehen, als ob Bewertungen innerhalb der Ministerien so geändert wurden, dass ein Ausstieg zwangsläufig erschien – obwohl Fachleute einen jahrelangen Weiterbetrieb der verbliebenen deutschen Atomkraftwerke sicherheitstechnisch für möglich erklärt hätten. So habe Wirtschaftsminister Robert Habeck laut „Cicero“ die ursprüngliche Version des Expertenvermerks nicht auf den Tisch bekommen. Beide Ministerien bestreiten die Vorwürfe.

Die CDU/CSU-Fraktion beantragte Sitzungen der Bundestagsausschüsse für Klimaschutz und Energie sowie für Umwelt. Sie sollen morgen zusammentreten. Die umweltpolitische Sprecherin der Unionsfraktion, Anja Weisgerber (CSU), sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin: „Wenn fachliche Argumente der Parteilinie geopfert werden, dann führt das nicht nur zu schwerwiegenden Fehlentscheidungen, sondern untergräbt auch das Vertrauen in die Politik und die Verwaltung insgesamt.“ Der energiepolitische Sprecher Andreas Jung (CDU) verlangte Aufklärung von Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

„Cicero“ stützt seine Berichterstattung zum Thema auf internen Schriftverkehr der beiden Ministerien. Ein Journalist des Magazins hatte erfolgreich auf die Herausgabe der bis dahin unter Verschluss gehaltenen Unterlagen geklagt.

Nach der Amtseinführung eines Übergangspräsidialrats im Krisenstaat Haiti ist der bisherige Interimspremier Ariel Henry zurückgetreten. Seine Nachfolge tritt übergangsweise der bisherige Finanzminister Michel Patrick Boisvert an, wie haitianische Medien heute berichteten.

Kurz zuvor waren in der Früh (Ortszeit) im Präsidentenpalast in der Hauptstadt Port-au-Prince die neun Mitglieder des Übergangsrats vereidigt worden.

Dieser soll eine neue Interimsregierung ernennen, den Weg hin zur ersten Wahl in dem Karibik-Staat seit 2016 ebnen und eine vom UNO-Sicherheitsrat genehmigte multinationale Sicherheitsmission in Haiti unterstützen.

Der Rat setzt sich aus Vertretern verschiedener politischer, zivilgesellschaftlicher, Wirtschafts- und religiöser Gruppen zusammen – sieben der Mitglieder sind stimmberechtigt. Die Schaffung des Rats war am 11. März bei einem Treffen der Karibischen Gemeinschaft (CARICOM) in Jamaika als Ausweg aus der schweren Staats-und Sicherheitskrise in Haiti vereinbart worden. Seitdem war über seine Zusammensetzung verhandelt und gestritten worden.

Henry hatte seinen Rücktritt angekündigt, sobald der Rat steht. Der Neurochirurg regierte seit kurz nach der Ermordung des Präsidenten Jovenel Moïse im Juli 2021. Wegen der heftigen Gewalt mächtiger Banden, die Henrys Rücktritt forderten, kehrte er von einer Auslandsreise Ende Februar nicht zurück.

Gute Nachricht für Spaniens Ministerpräsidenten Pedro Sanchez in der Korruptionsaffäre um seine Frau Begona Gomez: Die Staatsanwaltschaft in Madrid habe eine Einstellung der Vorerhebungen gegen Gomez beantragt, berichteten der TV-Sender RTVE, die Zeitung „El Pais“ und andere Medien unter Berufung auf die Justiz.

Gleichzeitig habe die Anklagebehörde heute gegen die Zulassung der Korruptionsanzeige gegen die Frau von Sanchez Berufung eingelegt, hieß es. Ein Justizsprecher bestätigte auf Anfrage diese Informationen. Die Sicht der Staatsanwaltschaft hat Gewicht. Über die Einleitung eines förmlichen Ermittlungsverfahrens entscheidet aber ausschließlich der Richter oder die Richterin.

Nach Bekanntwerden der Korruptionsanzeige gegen seine Frau hatte Sanchez eine politische Schlammschlacht beklagt und mitgeteilt, er erwäge wegen der aus seiner Sicht ungerechtfertigten Attacken gegen seine Familie einen Rücktritt vom Amt, das er seit Mitte 2018 ausübt.

Er werde von der Rechten und der extremen Rechten mit allen Mitteln schikaniert, klagte der 52 Jahre alte sozialistische Politiker. Seine Entscheidung über einen möglichen Rücktritt will Sanchez am Montag bekanntgeben.

Die schottische Regierungskoalition ist zerbrochen. Regierungschef Humza Yousaf von der Scottish National Party (SNP) kündigte heute an, eine Minderheitsregierung ohne den bisherigen grünen Koalitionspartner zu führen.

Das könne zwar die Regierungsarbeit erschweren, sei aber im besten Interesse der Menschen in Schottland. Dem Sender Sky News zufolge haben die Grünen die Koalition im Streit über einen Beschluss zu Treibhausgasen verlassen.

Dabei ging es um eine im Koalitionsvertrag festgeschriebene Senkung des Treibhausgasausstoßes von 75 Prozent bis 2030. Dieses Ziel sei laut SNP nicht zu erreichen. Verantwortlich dafür sei vor allem die britische Zentralregierung. An der Verpflichtung, bis 2045 netto null bei Emissionen zu erreichen, will Schottland aber festhalten.

Ukraine-Krieg

Der unter Korruptionsverdacht geratene ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solskyj ist zurückgetreten. Er soll Medienberichten zufolge in den unrechtmäßigen Erwerb von staatseigenem Land verwickelt sein.

Laut dem nationalen Antikorruptionsbüro hat Solskyj sich staatliche Grundstücke im Millionenwert angeeignet. Zusammen mit anderen Beteiligten habe der Ex-Vorsitzende des Agrarausschusses 1.250 Grundstücke mit einer Fläche von knapp 2.500 Hektar in seinen Besitz gebracht.

Den Angaben nach wurden zwischen 2017 und 2021 Grundstücke eines staatlichen Unternehmens im nordukrainischen Gebiet Sumy an neue Eigentümer übertragen. Solskyjs Agrarholding erhielt diese dann zur Nutzung. Neben dem Minister werden auch Mitarbeiter des Katasteramts der Korruption verdächtigt. Der Versuch, sich weitere mehr als 3.200 Hektar anzueignen, sei verhindert worden.

Gestern hatte der Minister noch alle Vorwürfe zurückgewiesen, gleichzeitig aber eingeräumt, dass er als Anwalt in den Jahren 2017–2018 in einem Streit zwischen Staatsunternehmen und physischen Personen um Land tätig war. Hier seien noch Gerichtsverfahren anhängig. „Von meiner Seite garantiere ich absolute Transparenz für die Feststellung der Wahrheit“, schrieb der Jurist.

Inland

Der Vorschlag der Industrie, die Regelarbeitszeit auf 41 Wochenstunden ohne Lohnausgleich auszuweiten, stößt bei den Sozialdemokraten auf wenig Gegenliebe, wie SPÖ-Sozialsprecher und FSG-Chef Josef Muchitsch heute bei einer Pressekonferenz bekräftigt hat.

Bundeskanzler und ÖVP-Obmann Karl Nehammer hatte am Vortag gesagt, dass eine Umsetzung des Vorschlags für ihn nicht infrage komme. Auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) konnte dem Vorstoß schließlich nichts abgewinnen. Sie hatte zuvor davon gesprochen, dass in Österreich eher mehr als weniger Arbeit geleistet werden müsse.

Muchitsch hielt das für „nicht glaubwürdig“: „Immer dann, wenn vielleicht eine Maßnahme etwas überschwänglich ist (…), dort rudert man dann zurück“, so der FSG-Vorsitzende. Jedoch habe die ÖVP schon in der Vergangenheit eine Politik zulasten der Beschäftigten verfolgt. Und: „Wenn sich Blau-Schwarz ausgehen würde nach der Wahl, dann wissen wir, was da kommen wird.“

Eine Umsetzung käme einem „Eingriff in die Geldtaschen der Menschen“ und damit einem „Lohnraub per Gesetz“ gleich, so Muchitsch. Dass damit der Wirtschaftsstandort gestärkt werden könne, sei „Schwachsinn“.

ÖVP sieht „Desinformationskampagne“

Die ÖVP konterte mit Kritik: „Die SPÖ will mit einer Desinformationskampagne zur Arbeitszeit davon ablenken, dass sie in Wahrheit keine Arbeitnehmerpartei mehr ist – sondern die Partei derer, die nicht arbeiten. Sie vertritt nicht mehr Interessen der Arbeitnehmer, sondern macht Politik für mehr Sozialhilfe, Mindestsicherung, Arbeitslosenunterstützung und höhere Steuern“, wurde Generalsekretär Christian Stocker in einer Aussendung zitiert.

Der grüne Vizekanzler Werner Kogler sprach sich gegen eine 41-Stunden-Woche aus, die Umsetzung des Vorschlags stehe aber ohnehin nicht zur Debatte. Langfristig werde es um eine Arbeitszeitverkürzung gehen.

Auch die FPÖ lehnte eine Ausweitung der Arbeitszeit ab. Sie nahm die Debatte zum Anlass, Kritik an der Regierung zu üben: „Die Bundesregierung samt Nehammer, Kogler, Edtstadler und Co. soll nicht mehr Arbeit einfordern, sondern endlich nach vier Jahren Wohlstandsvernichtung endlich selbst zu arbeiten beginnen“, so die freiheitliche Sozialsprecherin Dagmar Belakowitsch.

EU

Die grüne Spitzenkandidatin Lena Schilling und Parteichef Werner Kogler haben heute ihr EU-Wahlprogramm mit dem Titel „Weil uns die Zukunft Europas am Herzen liegt“ präsentiert.

Damit will man die Antwort auf multiple Herausforderungen wie die Bedrohung durch Russland, eine etwaige Präsidentschaft Donald Trumps in den USA und den Umgang mit KI geben. „Über all dem droht aber immer noch eine Klimakrise“, so Schilling.

Die Grünen fordern einen „Europatarif“: Zugsstrecken zwischen zwei europäischen Hauptstädten sollen Reisende maximal zehn Cent pro Kilometer kosten, was beispielsweise eine Fahrt von Wien nach Berlin für maximal 68 Euro ermöglichen soll.

Den Rest solle die EU bezahlen. Mit Flügen von Privatjets quer durch Europa solle Schluss sein. Wichtig sei ebenso, der „Natur Raum zu geben“, und zwar durch ein ordentliches Renaturierungsgesetz.

Ein Herzensanliegen sei ihr auch die Einbindung junger Menschen in die Politik, sagte Schilling. Das Wahlprogramm sieht vor, Jugendorganisationen mit mehr EU-Geldern zu unterstützen.

ZIB2

Die AUA hat sich auf 19,4 Prozent Gehaltsplus geeinigt.

Gipfeltreffen

Georg Willi (Grüne) und Johannes Anzengruber (Liste Ja-Jetzt Innsbruck) gehen am Sonntag in die Stichwahl ums Bürgermeisteramt in Innsbruck. Beide sind Gast in der ZIB2.

Armutsstatistik

Wie steht es um die Armutsgefährdung in Österreich?

Rotes Tuch

Warum sich Spaniens Premier vorübergehend zurückgezogen hat.

ZIB2 mit Martin Thür, 22.00 Uhr, ORF2

Mail an die ZIB2

Textfassung: Zeit im Bild

Wirtschaft

Österreich weist im jährlichen OECD-Vergleich bei der Steuer- und Abgabenquote neuerlich den dritthöchsten Wert auf. Der „Steuerkeil“ lag laut der veröffentlichten „Taxing Wages“-Studie der OECD im Jahr 2023 in Österreich bei 47,2 Prozent (durchschnittlich alleinstehender Arbeitnehmer).

Der Keil repräsentiert die Differenz zwischen den Arbeitskosten des Arbeitgebers und dem Nettoverdienst, der dem Arbeitnehmer nach Abzug von Steuern und Abgaben bleibt. Im Schnitt der 38 OECD-Länder lag der Wert bei 34,8 Prozent.

Gegenüber dem Vorjahren stieg der Steuerkeil in Österreich damit etwas: 2022 lag er noch bei 46,9 Prozent.

Verheiratete Alleinverdienerpaare im Mittelfeld

Deutlich weiter im Mittelfeld liegt Österreich bei verheirateten Alleinverdienerpaaren mit zwei Kindern: Hier beträgt der Steuerkeil 32,8 Prozent (OECD-Schnitt: 25,7 Prozent), was die elfthöchste Steuer- und Abgabenbelastung innerhalb der OECD für diese Gruppe bedeutet (2022: 13. Platz). Bei verheirateten Doppelverdienerpaaren lag der Keil bei 40,6 Prozent.

Der Steuerkeil für Personen bzw. Haushalte mit Kindern ist im Allgemeinen niedriger als jener von Einzelpersonen ohne Kinder, da viele der OECD-Länder Haushalten mit Kindern einen Steuervorteil bzw. Geldleistungen gewähren.

NEOS forderte einmal mehr eine „umfassende Steuerreform“ zur Entlastung des Faktors Arbeit – „mit einer deutlichen Senkung der Lohnnebenkosten sowie der vollständigen Abschaffung der kalten Progression“.

Außerdem müssten „steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit“ geschaffen werden – „mit einem Vollzeitbonus und einer Steuerbefreiung der Überstundenzuschläge“, so NEOS-Wirtschaftssprecher Gerald Loacker. Im Gegenzug sollten „Teilzeitförderungen jeglicher Art“ abgeschafft werden.

NEOS für Steuerreform und Abschaffung von „Teilzeitförderungen“

NEOS nahm die OECD-Zahlen zum Anlass um einmal mehr eine „umfassende Steuerreform“ zur Entlastung des Faktors Arbeit zu fordern.

Außerdem müssten „steuerliche Anreize für Vollzeitarbeit“ geschaffen werden – „mit einem Vollzeitbonus und einer Steuerbefreiung der Überstundenzuschläge“, so NEOS-Wirtschafts- und Sozialsprecher Gerald Loacker. Im Gegenzug will NEOS „Teilzeitförderungen jeglicher Art“ abschaffen.

Nach einem pandemiebedingten Rekord im Jahr 2020 sind die Gesprächsminuten wieder auf das Niveau von 2019 zurückgegangen. Dennoch wird keineswegs weniger telefoniert, sondern nur anders.

Datenintensive Anwendungen wie Videotelefonie führten im vergangenen Jahr zu einem Anstieg des via Mobilfunknetze übertragenen Datenvolumens um ein Viertel auf 5,073 Milliarden Gigabyte. Auch die Zahl aktiver SIM-Karten sei stark gestiegen, so die Interessenvertretung Forum Mobilkommunikation (FMK) heute.

Zu Jahresende 2023 waren 26,2 Millionen SIM-Karten in Umlauf nach 24 Millionen im Jahr davor. Dabei geht es nicht nur um SIM-Karten in Smartphones, Tablets und Laptops, sondern auch um M2M-Karten (Machine-to-Machine, Anm.), die in Autos und in GPS-Trackern für Haustiere verwendet werden. Der Zuwachs sei insbesondere auf Letztere zurückzuführen, hieß es bei einem Pressegespräch.

Frage man die Menschen, was sie mit dem Smartphone machen, würden der Chatdienst WhatsApp (91 Prozent), Fotografieren (82 Prozent) und die Weckerfunktion (73 Prozent) am häufigsten genannt, ergab eine Befragung des FMK unter 500 Personen, die im April durchgeführt wurde.

Was sich noch nicht durchgesetzt habe, sei die digitale Steuerung von Licht, Rollos und Haushaltsgeräten.

Die ungarische Regierung will die österreichische Supermarktkette Spar wegen Verleumdung klagen. Das sagte der Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas, heute. „Es wird ein Verfahren gegen Spar vor Gericht eröffnet werden, vermutlich wegen Verleumdung“, sagte der Politiker.

Die österreichische Regierung und Spar hatten im März Briefe an die EU-Kommission geschrieben, in denen sie erklärten, dass eine 2020 eingeführte Sondersteuer ausländische Einzelhändler in Ungarn diskriminiere und daher gegen EU-Recht verstoße. Die EU-Kommission kündigte im April an, dass sie die Beschwerden prüfe.

Die im Besitz der Gründerfamilie stehende Supermarktkette zählt zu den größten österreichischen Handelsunternehmen. Das Unternehmen mit Sitz in Salzburg ist neben dem Heimatmarkt in Ungarn, Italien, Slowenien und Kroatien tätig.

Medien

Martin Thür wird im Jahr der Nationalratswahl die „Sommergespräche“ im ORF führen. Der ZIB2-Anchor wird seine Gäste zwischen 5. August und 2. September zum ausführlichen Interview bitten, wie der öffentlich-rechtliche Sender heute in einer Aussendung mitteilte. Auch darüber hinaus plant der ORF eine Reihe von Debattenformaten im Vorfeld des Urnengangs.

Zusätzlich soll es eine „Elefantenrunde“ und eine Reihe von TV-Konfrontationen mit den im Parlament vertretenen Parteien geben, teilte der ORF mit.

Gastgeberinnen der Runden sind „Report“-Präsentatorin Susanne Schnabl, die im Vorjahr zu den „Sommergesprächen“ geladen hatte, und ZIB-Moderatorin Alexandra Maritza Wachter. Der genaue Sendungsfahrplan um die Wahl werde zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben, kündigte der ORF an.