Ausland

Der US-Kongress hat mit der Zustimmung des Senats am Abend (Ortszeit) milliardenschwere Hilfen für die von Russland angegriffene Ukraine gebilligt. Der Gesetzentwurf, der Hilfen im Umfang von rund 61 Milliarden US-Dollar (ca. 57 Milliarden Euro) für Kiew vorsieht, muss noch von US-Präsident Joe Biden unterschrieben werden. Biden kündigte in einem Statement an, das am Mittwoch zu erledigen. Das Gesetz sieht zudem Gelder für Israel und Taiwan vor.

79 der 100 Senatorinnen und Senatoren votierten bei der Abstimmung dafür, 18 dagegen. Die Zustimmung in der Parlamentskammer, in der die Demokraten eine Mehrheit haben, galt als sicher. Das US-Repräsentantenhaus hatte bereits vor mehreren Tage nach monatelanger Blockade das Hilfspaket gebilligt.

Die Ukraine dürfte nun zeitnah die dringend benötigten Hilfen aus den USA erhalten. Im mehr als zwei Jahre dauernden Angriffskrieg Russlands gelten die USA als wichtigster Verbündeter der Ukraine. Das Pentagon hat übereinstimmenden US-Medienberichten zufolge bereits ein erstes Paket mit umfassenden Militärhilfen vorbereitet, um der Ukraine die Hilfen nach Unterzeichnung des Gesetzes durch den Präsidenten so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Pentagon-Sprecher Pat Ryder sagte, man sei in der Lage „innerhalb weniger Tage“ neue Militärhilfe zu liefern.

Ein zentraler Zeuge im Prozess gegen Donald Trump um die missbräuchliche Verbuchung von Schweigegeld für eine Pornodarstellerin hat bestätigt, dass er dem früheren US-Präsidenten vor der US-Wahl 2016 bei der Beseitigung unliebsamer Geschichten geholfen hat.

Der ehemalige Herausgeber des „National Enquirer“, David Pecker
Reuters/Jane Rosenberg

Der ehemalige Herausgeber des Trump-nahen Boulevardblattes „National Enquirer“, David Pecker, sagte gestern vor Gericht in New York, er habe Mitte August 2015 an einem Treffen mit Trump und dessen Anwalt Michael Cohen teilgenommen. Dort habe Pecker zugesagt, alle negativen Gerüchte über Trump oder „über Frauen, die Geschichten verkaufen wollen“, sofort an Anwalt Cohen zu melden. Damit habe Cohen potenziell schädliche Berichte „beseitigen“ können.

Anklage: Unterlagen gefälscht

Die Anklage wirft Trump vor, er habe den Ausgang der US-Präsidentenwahl 2016 mit der Zahlung von 130.000 Dollar Schweigegeld an Sexdarstellerin Stormy Daniels beeinflussen wollen. Die Transaktion selbst war zwar nicht illegal, bei der Rückerstattung des Geldes an seinen Anwalt Cohen habe Trump jedoch Geschäftsunterlagen gefälscht, um ihren eigentlichen Zweck zu verschleiern, so die Vorwürfe. Es handelt sich um den ersten Strafprozess gegen einen Ex-Präsidenten in der US-Geschichte.

Trump könnten bei einer Verurteilung mehrere Jahre Haft drohen, die Strafe könnte aber auch zur Bewährung ausgesetzt werden. Auch eine Geldstrafe wäre möglich. Der Fall könnte den US-Wahlkampf beeinflussen. Trump will im November erneut zum Präsidenten gewählt werden. Er hatte auf nicht schuldig plädiert.

Motiv bei strafrechtlicher Beurteilung entscheidend

Mit der Vernehmung Peckers will die Staatsanwaltschaft ihre Behauptung stützen, dass es Trumps Ziel war, seinen Wahlkampf vor negativen Berichten zu schützen, um bessere Chancen bei der Abstimmung im November 2016 zu haben. Das Motiv ist entscheidend für die strafrechtliche Beurteilung. Die Verteidigung argumentiert dagegen, Trump sei es bei der Zahlung an Pornostar Daniels lediglich darum gegangen, Schaden von seiner Familie abzuwenden, und es habe sich daher lediglich um eine private Zahlung ohne Bezug zur US-Wahl gehandelt.

In Argentinien haben Zehntausende Menschen, allen voran Studierende, gestern gegen die Sparmaßnahmen der Regierung des Präsidenten Javier Milei sowie für die „Verteidigung der kostenlosen öffentlichen Universitäten“ demonstriert.

Bei einer der größten Demonstrationen gegen Milei seit dessen Amtsübernahme im vergangenen Dezember legten Schülerinnen und Schüler, Eltern, Lehrpersonal und Universitätsangestellte das Zentrum von Buenos Aires lahm, bevor sie zum Sitz der Präsidentschaft zogen.

Auch Gewerkschaften und Opposition dabei

Die Studierenden hatten an den Universitäten zum Protest aufgerufen, nachdem die Regierung beschlossen hatte, die Budgets für das akademische Jahr 2024 nicht zu erhöhen – trotz einer Inflationsrate von 288 Prozent in den vergangenen zwölf Monaten. Bei den Demonstrationen waren auch Gewerkschaften und Vertreter von Oppositionsparteien mit dabei.

Das Einfrieren der Universitätsbudgets ist Teil der von Milei bei seinem Amtsantritt im Dezember angekündigten „Schocktherapie“ für Argentinien, die vor allem umfangreiche Einschnitte bei den Staatsausgaben umfasst. Auf diese Weise will der Rechtspopulist die Inflation in den Griff bekommen.

Einige Fakultäten der renommierten Universität von Buenos Aires haben bereits Notsparmaßnahmen eingeführt, darunter eine Einschränkung der Beleuchtung von Gemeinschaftsbereichen, eine eingeschränkte Nutzung der Aufzüge und verkürzte Bibliotheksöffnungszeiten.

Die US-Regierung hat den Opfern von sexuellem Missbrauch durch den früheren Sportarzt Larry Nassar insgesamt fast 139 Millionen Dollar (rund 130 Mio. Euro) an Entschädigungen zugesagt. Die Vorwürfe gegen den langjährigen Mannschaftsarzt des US-Turnverbands „hätten von Anfang an ernst genommen werden müssen“, erklärte der amtierende stellvertretende Justizminister Benjamin C. Mizer gestern.

Obwohl die Entschädigungszahlungen „den Schaden, den Nassar angerichtet hat, nicht ungeschehen machen werden, hoffen wir, dass sie dazu beitragen, den Opfern seiner Verbrechen die entscheidende Unterstützung zu geben, die sie für die weitere Heilung benötigen“, fügte Mizer hinzu.

Nassar soll in seinen mehr als zwei Jahrzehnten als Sportarzt beim Turnverband USA Gymnastics und an der Michigan State University mehr als 265 Frauen und Mädchen sexuell missbraucht haben. Unter seinen Opfern waren auch mehrere Olympiateilnehmerinnen, darunter die Goldmedaillengewinnerinnen Simone Biles, Gabby Douglas und Aly Raisman. Nassar hatte gegenüber den Mädchen seine sexuellen Handlungen als Teil einer Untersuchung oder Behandlung dargestellt.

Der Skandal löste tiefe Erschütterungen im US-Turnsport aus. Nasser wurde zu insgesamt 175 Jahren Haft verurteilt. Bei den Entschädigungszahlungen, die das US-Justizministerium nun bekanntgab, geht es um Vorwürfe der Opfer an die Bundespolizei FBI, diese sei Beschwerden über Nassars Verhalten zunächst nicht nachgegangen. FBI-Chef Christopher Wray hatte 2021 in einer Aussage im US-Senat das Versagen seiner Behörde in dem Fall eingeräumt und es „unentschuldbar“ genannt.

Mehr als zwei Jahre nach Kriegsbeginn ist in Russland einer von mehreren Vizeverteidigungsministern festgenommen worden. Timur Iwanow werde verdächtigt, Bestechungsgelder entgegengenommen zu haben, teilte Russlands Ermittlungskomitee gestern Abend auf Telegram mit. Details nannte die Behörde nicht.

Timur Iwanow
Reuters/Jane Rosenberg

Iwanow, der den Posten seit 2016 innehatte, war laut Medienberichten im Verteidigungsministerium vor allem für Bauvorhaben zuständig – darunter in der besetzten ostukrainischen Stadt Mariupol, die Russlands Armee während der Belagerung in den ersten Kriegsmonaten 2022 selbst völlig zerstört hatte. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat insgesamt zwölf Stellvertreter.

Korruptionsvorwürfe gegen den 48-jährigen Politiker hatte nach Kriegsbeginn bereits das Team des mittlerweile in Haft ums Leben gekommenen Kreml-Gegners Alexej Nawalny geäußert: In einer Ende 2022 veröffentlichten Recherche beschuldigten die Kreml-Gegner Iwanow, er habe sich den Bau von Immobilien in mehreren russischen Regionen durch Auftragnehmer des Verteidigungsministeriums finanzieren lassen.

Ukraine-Krieg

In der zweitgrößten ukrainischen Stadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben russische Raketen in einem Wohnviertel eingeschlagen. Das teilte Bürgermeister Ihor Terechow über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Informationen über Opfer würden noch geprüft.

Die Ukraine hat indes nach russischen Angaben mit Drohnen Energieanlagen im Gebiet Smolensk in Brand gesetzt. Der Gouverneur des russischen Gebiets, Wassili Anochin, sagte heute Früh laut der russischen Nachrichtenagentur Tass: „Unsere Region ist wieder einmal Ziel eines ukrainischen Drohnenangriffs geworden.“

Auch in der russischen Stadt Lipezk wurde ein Drohnenangriff gemeldet. Eine Drohne sei im Industriegebiet abgestürzt, es habe keine Verletzten gegeben, berichtete Tass unter Berufung auf den Gouverneur der Region.

Inland

Bei der kommenden EU-Wahl sind knapp 6,5 Millionen Menschen in Österreich wahlberechtigt. Unter ihnen befinden sich Tausende EU-Ausländer und -Ausländerinnen, die hier ihren Hauptwohnsitz haben. Für die Wahl mussten sie in die Europawählerevidenz aufgenommen werden. An der zu frühen Frist gibt es Kritik. Das Innenministerium verweist auf gesetzliche Bestimmungen.

Bis Ende März mussten sich nicht österreichische EU-Bürger und -Bürgerinnen in ihrer Gemeinde bzw. ihrem Bezirk registrieren, um österreichische Parteien wählen zu können. Die Möglichkeit dürfte vielen aber kaum bekannt sein.

Denn von den Hunderttausenden wahlberechtigten EU-Ausländern macht nur ein Bruchteil davon Gebrauch. Vor fünf Jahren waren 38.600 Personen stimmberechtigt, heuer sind es rund 45.000. Ob die anderen Unionsbürger und -bürgerinnen für Parteien aus ihrem Herkunftsland wählen, ist nicht bekannt.

Stein: „Komfortables“ System in Österreich

Als Grund für die geringe Zahl wird unter anderem die frühe Eintragungsfrist genannt. In Österreich endete die Frist am 26. März, zu der Zeit wird über die EU-Wahl kaum berichtet. Zum Vergleich: In Deutschland können sich EU-Ausländer bis Mitte Mai registrieren. In Polen ist der Zeitpunkt noch näher an der Wahl.

Dass die Frist für die Eintragung von nicht österreichischen Unionsbürgerinnen und –bürgern eine Entscheidung sei, die der österreichische Gesetzgeber gefällt hat, heißt es aus dem Innenministerium. Jeder, der seine Stimme abgeben möchte, müsse in der Europawählerevidenz eingetragen sein. Um eine zweifache Stimmabgabe zu verhindern, finde ein Abgleich mit den EU-Mitgliedsstaaten statt.

Gegenüber dem ORF-„Report“ sagte der frühere Leiter der Wahlabteilung, Robert Stein, dass das Fristengefüge in Europa uneinheitlich sei. Die Frist in Österreich sei auch deshalb zu früh, weil man ein „sehr komfortables, ausgereiftes“ Wahlkarten- und Briefwahlsystem habe. Wahlkarten werden vier Wochen vor der Wahl ausgeschickt, bis dahin müssten die Wählerverzeichnisse stimmig und abgeschlossen sein.

Experte sieht Bring- und Holschuld

Die Partei VOLT, die bei der EU-Wahl antreten möchte, sieht neben der frühen Frist einen weiteren Kritikpunkt: Die Möglichkeit werde nicht richtig beworben. Viele Menschen würden gar nicht wissen, dass sie österreichische Parteien wählen könnten. Das Innenministerium widerspricht: Die Behörden und Gemeinden hätten „auf vielfältige Weise“ darüber informiert.

Die Vertretung des EU-Parlaments in Wien sieht es ähnlich. Als Verbindungsbüro habe man versucht, EU-Ausländer auf die Möglichkeit aufmerksam zu machen, sagte der Leiter Frank Piplat. „Aber als eine staatliche Behörde haben wir natürlich auch unsere Grenzen, wie viel wir kommunizieren können.“

Paul Schmidt von der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) sieht eine Bring- und Holschuld. Es seien die EU und Mitgliedsstaaten gefordert, zielgerechter zu informieren. Gleichzeitig müsste es gerade bei EU-Ausländern ein verstärktes Interesse geben, sich am demokratischen Prozess im Wohnsitzland zu beteiligen, sagte Schmidt.

Verfassungs- und Europaministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) hat sich gestern am Rande einer Pressekonferenz gegen eine Arbeitsverkürzung ausgesprochen. „Wenn wir unseren Wohlstand erhalten wollen, müssen wir mehr als weniger arbeiten“, wurde Edtstadler zitiert.

Das „war und ist aber keine Befürwortung einer 41-Stunden-Arbeitswoche“, hieß es danach aus dem Büro der Ministerin. Klar sei hingegen, dass Anreize geschaffen werden müssten, damit mehr Menschen in Beschäftigung und auch Vollbeschäftigung kommen „und sich Leistung endlich wieder lohnt“, wurde auf den „Österreich-Plan“ von Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verwiesen.

Mit „linken Träumen“ einer Arbeitszeitverkürzung „wird es sich nicht ausgehen“, so die Ministerin laut APA im Haus der Industrie: „Eher mehr als weniger wird notwendig sein.“ Bei einer PK machte sich dort die Autoindustrie für den Verbrennungsmotor über das Jahr 2035 hinaus und für Österreich als Autoland stark.

ÖGB verweist auf unbezahlte Überstunden

ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Ingrid Reischl reagierte entsetzt. Sie erinnerte daran, dass 2023 Beschäftigte in Österreich fast 47 Millionen Überstunden ohne Geld- oder Zeitausgleich geleistet hätten. „Jede vierte Überstunde ist unbezahlte Gratisarbeit.“

„Dass jetzt auch die Bundesregierung in den von der IV angeführten Chor einstimmt und ebenfalls eine Arbeitszeitverlängerung fordert, ist völlig absurd. Runter mit der Arbeitszeit und nicht hinauf, muss die Devise lauten“, so Reischl.

Die Diskussion über eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich, also für das gleiche Einkommen, wurde von der Industriellenvereinigung (IV) angestoßen. IV-Generalsekretär Christoph Neumayer sprach auch von einer „Unzahl an Feiertagen“ in Österreich, ein Thema, das man angehen müsse.

Lohnabschlüsse und Klimaplan als Herausforderung

Des Weiteren meinte Edtstadler gestern, die „hohen Lohnabschlüsse“ seien eine Herausforderung. Es gehe darum, die Wirtschaft nicht noch weiter zu belasten, daher habe sie auch den Nationalen Klimaplan ihrer Kollegin Leonore Gewessler (Grüne) zurückgezogen, da dieser nicht abgestimmt gewesen sei und einseitige Maßnahmen enthalten habe, die teilweise nicht im Interesse Österreichs gewesen wären.

Mittlerweile wurde Österreich wiederholt von der EU aufgefordert, einen Klimaplan vorzulegen. Ende Februar hieß es, nur noch von Österreich und Polen würde der Plan fehlen, von Brüssel wurde mittlerweile ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet, was zu hohen Strafzahlungen führen könnte. Die Frist für die Abgabe des Plans endet im Juni.

EU

Der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe, Janez Lenarcic, sowie das wichtigste Geberland Norwegen haben zu einer Wiederaufnahme der Finanzierung des umstrittenen UNO-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) aufgerufen.

„Ich rufe die Geber auf, das UNRWA – die Lebensader der palästinensischen Flüchtlinge – zu unterstützen“, schrieb Lenarcic gestern auf X (Twitter). Die USA erklärten hingegen, sie wollten zunächst „echte Fortschritte“ sehen.

Am Montag hatte ein unabhängiger Untersuchungsausschuss „Probleme bei der Neutralität“ des UNRWA festgestellt. Allerdings habe Israel noch keine Beweise für seine Vorwürfe vorgelegt, wonach eine beträchtliche Anzahl von Mitarbeitern der UNO-Organisation Mitglieder terroristischer Organisationen seien, hieß es in dem Bericht des Ausschusses.

Norwegen erfreut über Wiederaufnahme

Norwegens Außenminister Espen Barth Eide erklärte daraufhin: „Ich möchte nun die Länder, die ihre Beiträge für das UNRWA noch immer eingefroren haben, auffordern, die Finanzierung wiederaufzunehmen.“ Norwegen leitet eine internationale Hilfsgruppe für die Palästinenser und ist einer der wichtigsten Geldgeber.

Eide äußerte sich erfreut, dass „Länder wie Australien, Kanada, Finnland, Deutschland, Island, Japan und Schweden ihre Entscheidungen bereits revidiert und die Finanzierung des UNRWA wieder aufgenommen haben“.

Österreich und USA warten ab

Österreich hat wie viele andere Länder nach den Vorwürfen aus Israel gegen das UNRWA seine Unterstützungsleistungen an das Hilfswerk gestoppt. Laut Außenministerium handelt es sich um eine Summe von 3,4 Mio. Euro für das Jahr 2024. Auch Großbritannien und die USA zählen zu den Ländern, welche die Hilfen noch nicht wiederaufgenommen haben.

„Wir begrüßen die Ergebnisse dieses Berichts und unterstützen die darin enthaltenen Empfehlungen nachdrücklich“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, John Kirby. Er wies jedoch darauf hin, dass die Wiederaufnahme der Finanzierung der USA rechtlichen Zwängen unterworfen sei. „Was die Finanzierung des UNRWA betrifft, so ist diese immer noch ausgesetzt.“ Man müsse hier echte Fortschritte sehen, bevor das geändert werde, so Kirby.

TikTok hat die von der Europäischen Union geforderte Risikoeinschätzung für die neue App TikTok Lite nach eigenen Aussagen gestern eingereicht. Damit wendete die für ihre Tanzvideos bekannte und besonders bei Jugendlichen beliebte Plattform eine Strafzahlung vorerst ab.

Die EU stößt sich am Bonusprogramm von TikTok Lite. Nutzerinnen und Nutzer erhalten dort Punkte für jedes angesehene Video. Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass damit ein erhöhtes Suchtpotenzial einhergeht. Die Tochter des chinesischen Konzerns ByteDance hatte TikTok Lite vor Kurzem in Frankreich und Spanien auf den Markt gebracht.

Das Unternehmen unterliegt als besonders großer Onlinedienst einer verschärften Regulierung im Rahmen des europäischen Digital Services Act (DSA). Dieser verbietet unter anderem „Dark Patterns“, also manipulative Praktiken, mit denen Kundinnen und Kunden auf den Plattformen gehalten oder zu Käufen animiert werden.

Daneben verpflichtet das Gesetz Internetkonzerne dazu, ein Risikomanagement einzurichten sowie verstärkt gegen Hass und Hetze im Internet vorzugehen. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu sechs Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.

Wirtschaft

Venedig testet morgen, an einem italienischen Nationalfeiertag, erstmals ein Gebührensystem für Tagestouristen und -touristinnen. Damit hofft die Stadtregierung, den Besucherandrang zu regeln.

Die Sonderabgabe von fünf Euro müssen alle Besucher und Besucherinnen zahlen, die zwischen 8.30 Uhr und 16.00 Uhr in die Lagunenstadt wollen. Tagestouristen müssen im Vorfeld im Internet einen QR-Code erwerben, der an den wichtigsten Zugangspunkten in die Stadt kontrolliert wird.

Zudem müssen sie sich auf der von der Gemeinde eingerichteten mehrsprachigen Webseite www.cda.ve.it ihre Eintrittskarte besorgen, die fünf Euro kostet. Gezahlt wird mit Kreditkarte oder Paypal. Das Ticket kann auch in Trafiken erworben werden.

Das Eintrittsgeld wird an insgesamt 29 Tagen im Jahr 2024 erhoben: Vom 25. bis 30. April, vom 1. bis 5. Mai und an allen übrigen Wochenenden (samstags und sonntags) bis zum 13. und 14. Juli. Davon ausgenommen ist das Wochenende zum Tag der Republik (1. bis 2. Juni), einem weiteren Nationalfeiertag in Italien. Wer zu den kleineren Inseln Murano, Burano und Torcello will, braucht kein Ticket.

Bürgermeister verspricht „sehr sanfte Kontrollen“

„Es handelt sich um ein Experiment, das Erste weltweit“, sagte der Bürgermeister von Venedig Luigi Brugnaro. Er verteidigt hartnäckig die umstrittene Maßnahme. „Unser Ziel ist nicht, Geld zu kassieren, sondern zu verhindern, dass die Stadt explodiert. Wir wollen Venedig touristenfreundlicher gestalten, denn es gehört nicht nur den Venezianern sondern der ganzen Welt“, sagt Brugnaro.

Er verspricht „sehr sanfte Kontrollen“, die eher stichprobenartig ausfallen und auf keinen Fall zu Warteschlangen führen sollen. Es werden mehrere Tore – keine Drehkreuze – aufgestellt, die es ermöglichen, den Großteil der Touristen abzufangen.

Einheimische und in Venedig geborene Personen, Immobilienbesitzer (auch wenn sie nicht in Venedig wohnen), Studierende und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen kein Eintrittsgeld zahlen. Für Kinder unter 14 Jahren, Behinderte und Begleitpersonen besteht zwar eine Buchungs- aber keine Zahlungspflicht. Tagestouristen, die ohne QR-Code mit der Eintrittskarte erwischt werden, müssen mit einer Geldstrafe zwischen 50 und 300 Euro rechnen.

Österreich ist bei internationalen Jobsuchenden aufgrund der hohen Lebensqualität und der Qualität der Arbeitsmöglichkeiten sehr gefragt. Unter 185 Ländern belegt Österreich Platz 11 der beliebtesten Arbeitsstandorte weltweit, ergab eine Studie, die vom Beratungsunternehmen Boston Consulting Group (BCG) gemeinsam mit der Jobbörse Stepstone durchgeführt wurde. Das ist eine Verbesserung um vier Plätze im Vergleich zur letzten Erhebung 2020.

Zu hohe bürokratische Hürden

Verbesserungsbedarf gebe es aber beim Thema Visa und Arbeitserlaubnis. „Österreich hält mit seiner hohen Lebensqualität im globalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe einen Trumpf in der Hand. Es wäre ein Fehler, diesen Vorteil durch komplizierte Zuwanderungsverfahren zu verspielen“, sagte Heike Dorninger, Partnerin und Leiterin des Wiener BCG-Büros. Unternehmen sollten Unterstützung bei bürokratischen Hürden leisten.

Nach Städten betrachtet hat sich Wien in der Beliebtheit internationaler Jobsuchender auf Rang 23 verschlechtert. 2020 belegte Wien im Städteranking Platz 22, 2018 war es noch Platz 13. Insgesamt wurden für die Studie „Decoding Global Talent“ mehr als 150.000 Arbeitnehmende befragt, davon 1.700 in Österreich.

An der Spitze des Rankings steht Australien, gefolgt von den USA und Kanada. Unter den Städten belegt London den ersten Platz, vor Amsterdam und Dubai.

Kultur

Eine Gitarre, die einst von John Lennon gespielt wurde und lange als verschollen galt, ist in Großbritannien auf einem Dachboden wiederentdeckt worden. Das zwölfsaitige Instrument vom Typ Hootenanny des deutschen Herstellers Framus ist auf etlichen Bildern von Studiosessions für das Album „Help!“ und auch in dem gleichnamigen Beatles-Film aus dem Jahr 1965 zu sehen.

Die Gitarre soll nun beim Auktionshaus Julien’s Auctions in New York Ende Mai unter den Hammer kommen. Der Schätzpreis liegt zwischen 600.000 und 800.000 US-Dollar (rund 560.000 bis 750.000 Euro), wie das Auktionshaus gestern mitteilte. „Dieses außergewöhnliche Instrument zu finden ist wie einen Rembrandt oder Picasso zu finden“, schwärmte Julien’s-Auctions-Geschäftsführer Darren Julien der Mitteilung zufolge.

Den Angaben nach gelangte die Gitarre auf Umwegen auf den Dachboden im südlichen England, wo sie den Angaben zufolge mehr als 50 Jahre schlummerte. John Lennon hatte sie 1965 dem Musiker Gordon Waller geschenkt, der sie an seinen Manager weiterreichte. Dessen Erben fanden sie nun auf dem Dachboden eines Hauses, hieß es in der Mitteilung.

Das Auktionshaus entschied sich dazu, die Gitarre aufwendig aufarbeiten zu lassen, damit sie wieder gespielt werden kann. Sie wird nun in den Hard Rock Cafes in London und New York ausgestellt, bevor sie bei der Auktion am 29. und 30. Mai einen neuen Besitzer finden soll.

Leute

Sechs Wochen nach dem Skandal um ein von ihr bearbeitetes Foto hat die britische Prinzessin Kate eine neue Aufnahme veröffentlicht.

Diese zeigt ihren jüngsten Sohn Louis, der gestern sechs Jahre alt wird. Das Foto mit einem lächelnden Louis wurde in den sozialen Netzwerken von Kate und ihrem Mann, dem britischen Thronfolger Prinz William, veröffentlicht.

„Alles Gute zum sechsten Geburtstag, Prinz Louis“, heißt es darunter. Die Eltern bedankten sich zudem in seinem Namen für die zahlreichen Glückwünsche.

Im vergangenen Monat hatte Kate ein Foto von sich und ihren drei Kindern veröffentlicht, bei dem sich herausstellte, dass es bearbeitet worden war. Das sorgte für große Aufregung, die 42-Jährige sah sich schließlich zu einer Entschuldigung gezwungen.