Ausland

In Georgien sind gestern erneut Zehntausende Menschen gegen das Gesetz zur „ausländischen Einflussnahme“ auf die Straße gegangen, nachdem das Parlament das umstrittene Vorhaben in erster Lesung gebilligt hatte. Am Abend blockierten rund 20.000 Demonstrierende vor dem Parlament in Tiflis den Verkehr und riefen: „Nein zum russischen Gesetz!“ Hunderte Polizisten waren im Einsatz.

Demonstranten in Tbilisi
AP/Zurab Tsertsvadze

Die Demonstrierenden stellten den Behörden ein Ultimatum, in dem sie die Rücknahme des Gesetzesentwurfs innerhalb einer Stunde forderten. Anschließend zogen sie weiter zum Büro von Ministerpräsident Irakli Kobachidse und forderten ein Treffen mit ihm, wie ein AFP-Journalist sah.

Auch in weiteren Städten des Landes fanden Protestkundgebungen statt, darunter in der zweitgrößten georgischen Stadt Batumi, wie die Nachrichtenagentur Interpress berichtete.

Hürde für Auslandsfinanzierung

Zuvor hatte das Parlament das Gesetz zur „ausländischen Einflussnahme“ in erster Lesung angenommen. Der Gesetzesentwurf sieht vor, dass sich Organisationen, die zu mindestens 20 Prozent aus dem Ausland finanziert werden, behördlich registrieren lassen müssen. Kritiker sehen Parallelen zum Gesetz gegen „ausländische Agenten“ in Russland, das es den dortigen Behörden erlaubt, gegen kritische Medien und Organisationen vorzugehen.

Geopolitische Konflikte wie die Kriege in der Ukraine und in Nahost sind den sieben führenden westlichen Industrienationen (G-7) zufolge ein beträchtliches Risiko für die Weltwirtschaft.

Nach einem Treffen der G-7-Finanzminister und -Notenbankchefs in Washington hieß es gestern Abend in einem gemeinsamen Papier, es könne dadurch negative Auswirkungen auf den Handel, Lieferketten und die Rohstoffpreise geben.

Die G-7 rief Russland abermals auf, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Das würde auch einen der größten Unsicherheitsfaktoren für die Weltwirtschaft aus dem Weg räumen. Im größeren G-20-Kreis mit führenden Schwellenländern wie China und auch Russland war die Bewertung der Konflikte zuletzt ein großer Streitpunkt.

G-7-Außenminister auf Capri

Die G-7-Außenminister beraten angesichts eines drohenden Flächenbrands im Nahen Osten über neue Sanktionen gegen den Iran. Der iranische Großangriff auf Israel am Wochenende ist eines der beherrschenden Themen des Treffens auf der italienischen Mittelmeer-Insel Capri.

Am Nachmittag werden zu dem Treffen auch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg und der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba erwartet.

Die Runde will vor dem Hintergrund der schweren russischen Angriffe auf die Ukraine über eine bessere Unterstützung bei der Luftabwehr beraten. Das Treffen, das bereits gestern Abend begonnen hat, dauert noch bis morgen.

Italien hat in der G-7-Gruppe heuer den Vorsitz. Dabei sind auch die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Japan sowie die EU. Zum Schutz der Minister sind auf der Insel im Golf von Neapel mehr als 1.300 Polizisten und sonstige Sicherheitskräfte im Einsatz.

Das Golfemirat Katar will seine Rolle als Vermittler zwischen der israelischen Regierung und der Hamas überdenken. Katars Rolle sei in gewissem Maße für politische Zwecke missbraucht worden, sagte Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani gestern bei einer Pressekonferenz in Doha. Wen und was er dabei konkret meinte, führte er nicht aus.

„Das hat Katar dazu veranlasst, seine Rolle völlig neu zu bewerten, und wir befinden uns derzeit in dieser Phase“, sagte der Ministerpräsident, der auch Außenminister des Golfstaats ist, weiter. „Wir bekennen uns zu unserer Rolle aus einem humanitären Kontext heraus, aber dieser Rolle sind Grenzen gesetzt.“

Israel und die Hamas verhandeln indirekt seit Monaten über eine Feuerpause und die Freilassung weiterer Geiseln, die bei dem Überfall islamistischer Terroristen auf Israel am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt worden waren. Katar, die USA und Ägypten treten dabei als Vermittler auf. Ein Durchbruch bei den Verhandlungen ist derzeit nicht absehbar.

Die seit Herbst 2020 in der zwischen Aserbaidschan und Armenien umstrittenen Kaukasus-Region Bergkarabach stationierten russischen Soldaten haben mit ihrem Rückzug begonnen. „Ja, das stimmt“, sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow gestern zu entsprechenden Berichten aserbaidschanischer Medien.

Diese hatten einen Berater von Aserbaidschans Staatschef Ilham Alijew mit den Worten zitiert, dass der Abzug der russischen Truppen begonnen habe. Der Abzug der russischen Truppen sei „auf höchstem Niveau“ zwischen Baku und Moskau vereinbart worden, sagte Präsidentenberater Hikmet Hadschijew den Medienberichten zufolge. „Der Prozess hat begonnen.“

Die ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien streiten seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 um Bergkarabach, das völkerrechtlich zu Aserbaidschan gehört. Im Herbst 2020 hatten sie einander wochenlang heftige Kämpfe geliefert, mehr als 6.500 Menschen wurden getötet. Anschließend entsandte Russland eine rund 2.000 Soldaten umfassende Truppe, um die zwischen beiden Seiten vereinbarte Waffenruhe zu überwachen.

Im September vergangenen Jahres brachte Aserbaidschan Bergkarabach in einer großangelegten Militäroffensive komplett unter seine Kontrolle. Fast alle der ehemals rund 120.000 armenischen Bewohnerinnen und Bewohner von Bergkarabach flüchteten nach Armenien.

Ukraine-Krieg

Nach monatelanger Blockade von US-Hilfen für die Ukraine steht eine Abstimmung über ein neues Hilfspaket im US-Repräsentantenhaus offenbar kurz bevor. Der Vorsitzende der Kammer, Mike Johnson, sagte, er erwarte ein Votum am Samstagabend (Ortszeit).

Der mächtige Kontrollausschuss veröffentlichte gestern die Gesetzesentwürfe, über die nun abgestimmt werden soll. Diese spiegeln weitgehend einen bereits vorhandenen Vorschlag wider. Allerdings soll in Johnsons Entwurf ein Teil der Hilfen für die Ukraine in ein Darlehen umgewandelt werden.

Bei Zustimmung noch Senat am Zug

Im Falle einer Zustimmung wäre noch der Senat am Zug. Es gilt als wahrscheinlich, dass die von den Demokraten geführte Kammer das Vorhaben unterstützt. US-Präsident Joe Biden teilte kurz nach Veröffentlichung der Gesetzesentwürfe mit, dass er das Paket unterstütze. „Das Repräsentantenhaus muss das Paket diese Woche verabschieden, und der Senat sollte schnell Folge leisten“, hieß es in einer Mitteilung des Weißen Hauses. Biden werde das Gesetz sofort unterschreiben.

Eigentlich hatte der Senat bereits im Februar für ein von Biden beantragtes milliardenschweres Hilfspaket votiert. Dieses sah rund 60 Milliarden US-Dollar an Unterstützung für die Ukraine, rund 14 Milliarden US-Dollar für Israel sowie Milliardenhilfen für Taiwan und andere Partner im Indopazifik vor.

Die Zustimmung der zweiten Kammer, des Repräsentantenhauses, stand noch aus – dort haben die Republikaner eine knappe Mehrheit. In der Kammer kam es wegen parteiinterner Machtkämpfe bei den Republikanern bisher nicht zur Abstimmung.

Inland

Der Nationalrat hat gestern die Lehrerausbildung reformiert. Für Pädagoginnen und Pädagogen der Sekundarstufe, also z. B. AHS und Mittelschule, bedeutet die Novelle eine um ein Jahr verkürzte Studienzeit.

Die Koalition erhofft sich dadurch eine Attraktivierung des Lehrerberufs, was die Opposition bezweifelt. SPÖ, FPÖ und NEOS verweigerten u. a. daher dem Gesetz ihre Zustimmung.

Ab 2025/26 soll die Ausbildung für die Volksschullehrerinnen und -lehrer aus einem dreijährigen Bachelor- und einem zweijährigen Masterstudium bestehen, für Lehrerinnen und Lehrer höherer Schulen wird ab 2026/27 umgestellt.

Derzeit dauert die Ausbildung für die Primarstufe (v. a. Volksschule) vier Jahre Bachelor plus ein Jahr Master. Bei der Sekundarstufe (Mittelschule, AHS, BMHS) sind es vier Jahre Bachelor plus zwei Jahre Master.

Uni-Master kann beschränkt werden

Darüber hinaus wurden im Rahmen eines „Hochschulpakets“ weitere Änderungen beschlossen. Künftig sollen etwa auch überlaufene Masterstudien an den Universitäten beschränkt werden dürfen.

Ebenfalls eine Höchstgrenze können die Unis für die Zahl der Zulassungsanträge pro Semester und Person festlegen – allerdings müssen weiter Anträge für mindestens fünf Studien erlaubt sein.

Psychotherapieausbildung künftig an Unis

Thema im Nationalrat war gestern auch eine Reform der Psychotherapieausbildung. Diese wandert nun an die Universitäten. Bisher fand die Ausbildung abseits der Unis statt und verursachte Kosten zwischen 25.000 und 50.000 Euro.

Nunmehr werde sie aus dem Umfeld der Vereinsebene an Unis und Fachhochschulen geführt, so der grüne Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner. Zudem seien Bachelor und Master gratis, sagte ÖVP-Mandatar Josef Smolle.

Den entsprechenden Beschluss vereinbarten am Abend alle Fraktionen außer der SPÖ. Sie kritisierte u. a. die Limitierung der Studienplätze. Über die Kosten nicht allzu begeistert war die FPÖ, insgesamt begrüßte man aber die überfällige Reform. Auch NEOS sprach von einem wichtigen Schritt, um Kostenaufwand und Qualität zu verbessern.

EU

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben nach dem iranischen Angriff auf Israel eine Verschärfung der Sanktionen gegen die Islamische Republik beschlossen. „Wir halten es für sehr wichtig, alles zu tun, um den Iran zu isolieren“, sagte EU-Ratspräsident Charles Michel gestern am späten Abend in Brüssel.

Die neuen Strafmaßnahmen würden sich gegen Unternehmen richten, die an der Produktion von Drohnen und Raketen beteiligt seien, sagte Michel. Der Iran hatte am Wochenende als Reaktion auf den Israel zugeschriebenen Angriff vom 1. April auf sein Botschaftsgelände in Damaskus mehr als 300 Drohnen und Raketen auf Israel abgefeuert. Die allermeisten von ihnen wurden abgefangen.

Das Treffen der 27 Staats- und Regierungschefs ist das erste seit dem iranischen Angriff. Sie verurteilten die Attacke und bekräftigten, dass sie der Sicherheit Israels verpflichtet seien. Zugleich riefen sie alle Seiten auf, weitere Spannungen zu verhindern – auch im Libanon. Israel hat angedeutet, dass es Vergeltung üben werde, aber keine Details genannt.

Der Iran unterstützt sowohl die radikale Palästinenserorganisation Hamas im Gazastreifen, gegen die Israel seit mehr als einem halben Jahr Krieg führt, als auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie die Huthi-Rebellen im Jemen.

Ein von den EU-Staats- und Regierungschefs angestoßener Bericht zum europäischen Binnenmarkt sieht unter anderem eklatante Lücken in Europas Bahnverbindungen. In dem gestern veröffentlichten Bericht heißt es etwa, das „eklatanteste Paradoxon“ der EU-Infrastruktur sei, dass es unmöglich sei, mit Hochgeschwindigkeitszügen zwischen europäischen Hauptstädten zu reisen.

Der ehemalige italienische Regierungschef und Autor des Berichts, Enrico Letta, präzisierte, die einzige Ausnahme sei die Achse Brüssel – Paris – Amsterdam. „Ich wollte das nur hervorheben, weil ich es völlig absurd fand, dass ich zwischen den europäischen Hauptstädten mit dem Flugzeug reisen musste“, so Letta.

Er sieht darin ein Beispiel dafür, dass der europäische Binnenmarkt besser funktionieren könnte. Der Bericht soll nun auf dem EU-Gipfel in Brüssel von den Staats- und Regierungschefs diskutiert werden.

Wirtschaft

Im Prozess um die „Panama-Papers“ wegen Steuervermeidung und Geldwäsche mittels Briefkastenfirmen in Steuerparadiesen hat die Staatsanwaltschaft in Panama zwölf Jahre Haft für die Gründer der inzwischen aufgelösten Kanzlei Mossack-Fonseca gefordert.

Staatsanwältin Isis Soto forderte gestern (Ortszeit) die Verhängung der Höchststrafe für Geldwäsche für Jürgen Mossack und Ramon Fonseca Mora, die in dem mittelamerikanischen Land bei zwölf Jahren liegt.

Beiden werden nach Angaben Sotos auch die Verheimlichung, Vertuschung und Weitergabe falscher Informationen an Banken zur Kontoeröffnung sowie Verschleierung des Besitzes von Vermögenswerten vorgeworfen. Mossack und Fonseca hätten Gelder „aus rechtswidrigen Aktivitäten in Deutschland und Argentinien erhalten und transferiert“, fuhr Soto fort.

Weltweite Ermittlungen

Der Prozess mit mehr als zwei Dutzend weiteren Angeklagten hatte in der vergangenen Woche begonnen. Mossack hatte zu Beginn jegliche Verantwortung bestritten. Ein internationales Rechercheteam hatte unter dem Titel „Panama-Papers“ im April 2016 seine Erkenntnisse rund um den Skandal veröffentlicht.

Die Recherchen, die auf der Auswertung von 11,5 Millionen Dokumenten aus der Kanzlei basierten, enthüllten unter anderem Namen von Prominenten, Politikern und Sportlern, die Vermögen vor dem Fiskus versteckt haben sollen.

Die Veröffentlichungen führten zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche. In der Folge traten der isländische Regierungschef Sigmundur David Gunnlaugsson und der pakistanische Regierungschef Nawaz Sharif von ihren Ämtern zurück.

Der deutsche „Spiegel“ zitiert Schätzungen, denen zufolge nach der Veröffentlichung der „Panama-Papers“ mehr als 1,3 Milliarden Dollar an Strafzahlungen und Steuern eingetrieben wurden.

Der Nahrungsmittelkonzern Nestle steht wegen Babynahrung in der Kritik. Nach einer Analyse der Schweizer Organisation Public Eye setzt das Unternehmen Babynahrung in manchen Ländern Zucker zu.

Betroffen seien Entwicklungs- und Schwellenländer, westliche Länder dagegen nicht. „Nestle macht Babys und Kleinkinder in einkommensärmeren Ländern zuckersüchtig“, heißt es in dem Bericht, der einen Tag vor der Generalversammlung der Nestle-Aktionäre veröffentlicht wurde.

Public Eye, das sich für die Einhaltung der Menschenrechte durch Unternehmen mit Sitz in der Schweiz einsetzt, forderte Nestle gestern auf, „die Doppelmoral“ zu beenden. Nestle stritt die Ergebnisse der Laboranalysen auf Nachfrage nicht ab.

Nach den Analysen von Public Eye und dem Internationalen Aktionsnetzwerk zur Säuglingsnahrung (IBFAN) in einem belgischen Labor enthielten Proben bestimmter Folgemilchprodukte für Kleinkinder aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien keinen Zuckerzusatz.

In Proben aus Ländern wie Bangladesch, Indien, Pakistan, Südafrika, Äthiopien und Thailand seien aber zwischen 1,6 und sechs Gramm Zucker pro Portion zugesetzt gewesen.

„Entwickeln Produkte weiter“

Auch in Getreideprodukten für Babys fand das Labor viel Zucker, auch in Produkten, die in Europa verkauft werden. Dazu sagte Nestle: „Wir entwickeln und reformulieren unsere Getreideprodukte für Säuglinge weiter, um den Gehalt an zugesetzten Zuckern weiter zu reduzieren, ohne Kompromisse bei Qualität, Sicherheit und Geschmack einzugehen. In manchen Ländern in Europa gibt es Produkte ohne Zuckerzusatz, zusätzlich zu den herkömmlichen Produkten mit Zuckerzusatz.“

Ernährungsexperten sagen, wenn Kinder früh an den Zuckergeschmack gewöhnt werden, greifen sie meist auch später vermehrt zu zuckerhaltigen Produkten. Das könne zu Fettleibigkeit führen und Krankheiten wie Diabetes begünstigen.

US-Präsident Joe Biden will die US-Zölle für bestimmte Stahl- und Aluminiumimporte aus China verdreifachen. Er habe seine Handelsbeauftragte darum gebeten, die entsprechenden Schritte dafür zu veranlassen, teilte das Weiße Haus heute in Washington mit. Amerikanische Arbeitnehmer seien wegen des Imports chinesischer Produkte unfairer Konkurrenz ausgesetzt, hieß es in der Mitteilung. Die Produkte gehörten zudem zu den emissionsintensivsten der Welt.

Der aktuelle Durchschnitt der Zölle liegt bei 7,5 Prozent – dieser Satz stammt noch aus der Präsidentschaft von Bidens Vorgänger, dem Republikaner Donald Trump.

Chinas Handelspraktiken im Schiffsbau im Fokus

Das Büro der Handelsbeauftragten Katherine Tai kündigte zudem an, dass aufgrund einer Petition von fünf US-Gewerkschaften eine Untersuchung chinesischer Handelspraktiken im Schiffsbau, in der Schifffahrt und im Logistiksektor eingeleitet werde. Stahl stellt besonders im Schiffbau eine kritische Komponente dar.

„Die Petition enthält schwerwiegende und besorgniserregende Vorwürfe über die langjährigen Bemühungen der Volksrepublik China, die Schifffahrts-, Logistik- und Schiffbausektoren zu dominieren“, teilte Tai mit. Die Vorwürfe spiegelten wider, was bereits in anderen Sektoren bekannt sei – nämlich dass China „eine breite Palette nicht marktorientierter Richtlinien und Praktiken“ anwende, „um den fairen Wettbewerb zu untergraben“.

Trotz eines US-Urteilsspruchs gegen ein milliardenschweres Gehaltspaket für Tesla-Chef Elon Musk will das Elektroautounternehmen seinen Aktionären das Vorhaben erneut zur Zustimmung vorlegen.

Der Tesla-Verwaltungsrat erklärte gestern in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC, er stehe weiterhin hinter diesem Paket, das vor sechs Jahren beschlossen worden war und nach damaliger Kalkulation einen Wert von 56 Milliarden Dollar (etwa 52,5 Mrd. Euro) hat.

Vergütung in Form von Aktien

Eine Richterin im US-Bundesstaat Delaware, wo Tesla registriert ist, hatte das Gehaltspaket Ende Jänner für ungültig erklärt. Musk und Tesla hätten nicht zeigen können, dass die vereinbarte Entlohnung „fair“ sei, erklärte die Richterin. Auch befand sie, dass die Aktionäre „falsche“ Informationen vom Verwaltungsrat über das Paket erhalten hätten.

Das Gehaltspaket war 2018 vom Verwaltungsrat verabschiedet und damals auch von der Aktionärsversammlung gebilligt worden. Es sieht die Vergütung Musks in Form von Aktien vor, wenn bestimmte Unternehmensziele in einem Zeitraum von zehn Jahren erreicht werden.

Mehr als 14.000 Stellen gestrichen

Die Vorschläge des Verwaltungsrats kommen inmitten einer schwierigen Phase für Tesla. Die Aktie des Unternehmens ist im laufenden Jahr um 37 Prozent abgerutscht. Anfang April hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass sein Absatz im ersten Quartal um mehr als acht Prozent gesunken sei.

Auch die Produktion ging den Angaben zufolge um 1,6 Prozent zurück. Am Montag kündigte Musk die Streichung von mehr als zehn Prozent der derzeit weltweit 140.000 Stellen an.

IT

Ein zu Google gehörendes Sicherheitsunternehmen hat vor einer Gruppe von Onlineangreifern mit Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst gewarnt. Die Gruppe könne zu einer bedeutenden globalen Bedrohung werden, erklärte das Unternehmen Mandiant gestern (Ortszeit) in einem Bericht.

Es habe Operationen der als „Sandworm“ bezeichneten Gruppe beobachtet und warnte angesichts verschiedener Wahlen im laufenden Jahr vor der „Schwere der Bedrohung, die die Gruppe in naher Zukunft darstellen könnte“.

Dem Mandiant-Bericht zufolge hat „Sandworm“ wiederholt westliche Wahlsysteme und -institutionen ins Visier genommen, darunter auch solche in aktuellen und künftigen NATO-Mitgliedsstaaten.

„Sandworm“ habe versucht, demokratische Prozesse in ausgewählten Ländern zu stören, „indem es politisch sensible Informationen durchsickern ließ und Schadsoftware einsetzte, um auf Wahlsysteme zuzugreifen und Wahldaten falsch zu melden“.

Den Fachleuten zufolge wurde die Gruppe vom russischen Militär im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt. „Sandworm“ sei „aktiv an der gesamten Bandbreite von Spionage-, Angriffs- und Einflussoperationen beteiligt“.

Chronik

Nach dem Ausbruch des Vulkans Ruang in Indonesien haben die Behörden die höchste Alarmstufe ausgegeben und vor einem möglichen Tsunami gewarnt.

Auf der Vulkaninsel im Sangihe-Archipel nördlich von Sulawesi hatte es in den vergangenen zwei Tagen mehrere heftigen Eruptionen gegeben. Das Zentrum für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) warnte, dass Teile des Vulkans ins Meer stürzen und hohe Flutwellen auslösen könnten. Tausende Menschen wurden in Sicherheit gebracht.

Vulkan Ruang bricht aus
AP/BPBD Sitaro

Gestern hatte der 725 Meter hohe Berg Asche- und Gesteinswolken 3.000 Meter in den Himmel geschleudert. Die Behörden verhängten eine Sperrzone in einem Umkreis von sechs Kilometern um den Krater. Asche und Steine seien auch auf der fünf Kilometer entfernten Insel Tagulandang niedergegangen und hätten dort Einwohner verletzt, sagte der Sprecher des Katastrophenschutzes, Abdul Muhari.

Heute wurde der Flughafen in Manado, der Provinzhauptstadt von Nordsulawesi, vorsorglich geschlossen. Auch Flüge zwischen der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur und den Bundesstaaten Sarawak und Sabah auf der Insel Borneo wurden gestrichen, wie die Zeitung „The Borneo Post“ unter Berufung auf die Fluglinie Malaysia Airlines berichtete.

Indonesien liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Vulkanausbrüche und Erdbeben sind keine Seltenheit. Der Ruang hatte vor mehr als 150 Jahren bereits einmal einen heftigen Tsunami ausgelöst. Bei der Naturkatastrophe im Jahr 1871 starben 400 Menschen.

Kein Spielteilnehmer bzw. keine Spielteilnehmerin hat gestern die sechs Richtigen bei Lotto „6 aus 45“ erraten. Im Vierfachjackpot liegen vier Millionen Euro.

Es wurden folgende Gewinnzahlen ermittelt.

14 17 18 28 37 44/Zusatzzahl: 5

Die richtigen LottoPlus-Zahlen:

3 14 21 38 40 45

Auch beim Joker hatte niemand die richtige Zahlenkombination auf der Quittung – es gibt einen Doppeljackpot, es warten 427.000 Euro.

Die richtige Joker-Zahl:

2 6 1 2 0 5

Alle Angaben ohne Gewähr