Ukraine-Krieg

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben eine Reihe russischer Bombenanschläge vereitelt. Russland habe unter anderem Anschläge auf Baumärkte in der Hauptstadt Kiew und auf ein Rüstungsunternehmen in der westlichen Stadt Lwiw geplant gehabt, teilte die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft heute auf Telegram mit.

„Laut dem Plan des russischen Geheimdienstes sollten die Sprengsätze während der Stoßzeiten in den Geschäften explodieren, um maximale Schäden unter der Zivilbevölkerung zu verursachen.“ Zwei russische Militäragenten seien wegen des Verdachts auf Beteiligung an dem mutmaßlichen Plan festgenommen und 19 Sprengsätze beschlagnahmt worden.

Nach Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU waren vier Bombenexplosionen in Kiew am 9. Mai vorgesehen – dem Tag, an dem Russland den sowjetischen Sieg über Nazi-Deutschland im Jahr 1945 feiert. Auch die Ukraine beging den Gedenktag über Jahrzehnte am selben Tag, verlegte diesen aber infolge des Krieges und als Annäherung an den Westen auf den Vortag.

Ausland

Die israelische Armee hat ihre Angriffe auf Rafah an der Grenze zu Ägypten verstärkt. Einwohner berichten heute, dass die israelische Armee mit Panzern eine wichtige Verkehrsader gekappt habe, die den Osten der Stadt vom Zentrum trennt.

Das Palästinenserhilfswerk der Vereinten Nationen (UNRWA) schätzt, dass bereits etwa 360.000 Menschen aus Rafah geflohen sind, seit die israelische Armee vergangene Woche die Teilevakuierung der Stadt angeordnet hatte. Israel zufolge bildet Rafah die letzte große Bastion der Hamas-Kämpfer.

Rauchwolke nach einer Explosion in Rafah (Gazastreifen)
APA/AFP

Gleichzeitig haben in der Stadt Hunderttausende Menschen Zuflucht vor dem Krieg im restlichen Gazastreifen gesucht. Die Vertriebenen harren dort zum Teil seit Monaten unter verheerenden Bedingungen aus.

Kämpfe auch im Norden

Die israelischen Streitkräfte rückten aber auch im Norden des Gazastreifens weiter in das Flüchtlingslager Dschabalija vor. Nach Angaben der von der Hamas kontrollierten palästinensischen Gesundheitsbehörde wurden bei Luftangriffen in der Nacht mindestens 20 Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt. Einwohner berichteten, dass Panzergranaten im Zentrum von Dschabalija einschlugen und Luftangriffe eine Reihe von Häusern zerstörten.

Die derzeit stattfindenden Kämpfe im Norden und Süden des Gazastreifens gelten als die schwersten seit Wochen. Hilfsorganisationen warnen, dass sich die humanitäre Krise drastisch verschärfen könnte.

Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes sind nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde über 35.000 Palästinenser im Gazastreifen getötet worden. Auslöser des Krieges war ein von der Hamas geführter Angriff auf den Süden Israels am 7. Oktober, bei dem nach israelischen Angaben rund 1.200 Menschen getötet und mehr als 250 Menschen als Geiseln genommen wurden.

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat zum Auftakt eines Besuchs in der Türkei heute die engen bilateralen Beziehungen zwischen Wien und Ankara gewürdigt, einem EU-Beitritt des Landes aber eine klare Absage erteilt.

„Die Türkei bewegt sich seit Jahren von der EU weg – in Worten und in Taten. Der EU-Beitritt der Türkei ist eine Illusion“, sagte Schallenberg in der türkischen Hauptstadt.

Schallenberg bekräftigte die langjährige Position Österreichs, wonach es in den Beziehungen zwischen der EU und der Türkei statt einer Vollmitgliedschaft „ein realistisches Nachbarschaftskonzept“ brauche, „getragen von pragmatischer Zusammenarbeit“.

„Obwohl – und gerade weil – wir bei vielen Themen nicht einer Meinung sind, ist der pragmatische Dialog umso wichtiger“, so Schallenberg.

Nach dem wieder losgetretenen Namensstreit droht Griechenland Nordmazedonien mit einer Blockade der EU-Beitrittspläne.

Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis kritisierte heute scharf, dass Nordmazedoniens neu gewählte Präsidentin Gordana Siljanovska-Davkova bei ihrer Vereidigung am Wochenende den alten Landesnamen Mazedonien verwendete und damit gegen ein bilaterales Abkommen aus dem Jahr 2018 verstieß.

„Jeder Fortschritt in unseren bilateralen Beziehungen sowie jeder Schritt Skopjes in Richtung Europa hängt von der aufrichtigen Achtung des Abkommens ab“, sagte Mitsotakis. Siljanovska-Davkovas Missachtung des offiziellen Textes während ihrer Vereidigung sei ein „rechtswidriger und inakzeptabler“ Vorgang.

Der Namensstreit war in den 1990er Jahren ausgebrochen, als Mazedonien im Zuge des Zerfalls Jugoslawiens unabhängig wurde. Griechenland befürchtete Gebietsansprüche des Nachbarn auf eine gleichnamige nordgriechische Provinz.

Einigung 2018 ermöglichte NATO-Beitritt

Nach langwierigen Verhandlungen einigten sich beide Seiten 2018 unter Vermittlung der Vereinten Nationen (UNO) auf eine Namensänderung in Nordmazedonien, die 2019 in Kraft trat. Die Einigung ermöglichte Nordmazedonien den Beitritt zur NATO, und Griechenland gab auch seinen Widerstand gegen eine EU-Aufnahme auf.

Mit dem Rechtsruck in Nordmazedonien droht der jahrzehntealte Streit aber wieder auszubrechen. Die rechtsnationalistische Oppositionspartei VMRO-DPMNE hatte Anfang des Monats sowohl die Parlaments- als auch die Präsidentschaftswahl mit der von ihr unterstützten Kandidatin Siljanovska-Davkova klar gewonnen. Die Partei hat das Abkommen für die Namensänderung, das auch in Griechenland umstritten war, nicht anerkannt.

Die politischen Memoiren von Deutschlands Altkanzlerin Angela Merkel (CDU) sollen am 26. November veröffentlicht werden. Das Buch mit dem Titel „Freiheit. Erinnerungen 1954–2021“ erscheine weltweit in über 30 Ländern, teilte der Verlag Kiepenheuer & Witsch heute mit.

Merkel werde darin zurückschauen „auf ihr Leben in zwei deutschen Staaten – 35 Jahre in der DDR, 35 Jahre im wiedervereinigten Deutschland“. Verfasst hat sie das Werk gemeinsam mit ihrer langjährigen Bürochefin und politischen Beraterin Beate Baumann.

„Persönlich wie nie zuvor“ erzähle Merkel unter anderem von ihrer Kindheit, ihrer Jugend, ihrem Studium in der DDR – „und dem dramatischen Jahr 1989, in dem die Mauer fiel und ihr politisches Leben begann“, hieß es weiter. Das Buch sei „ein entschiedenes Plädoyer für die Freiheit“.

Merkel erklärte anlässlich der Bekanntgabe des Veröffentlichungstermins: „Was ist für mich Freiheit? Diese Frage beschäftigt mich mein ganzes Leben.“ Freiheit sei für sie, „nicht aufzuhören zu lernen, nicht stehen bleiben zu müssen, sondern weiter gehen zu dürfen, auch nach dem Ausscheiden aus der Politik“.

Inland

NEOS will den Rechnungshof (RH) bei der Nationalratssitzung am Mittwoch mit einer Sonderprüfung zu den Spionageaffären beauftragen. Geprüft werden sollen das Innen-, Außen- und Verteidigungsministerium hinsichtlich ihrer Maßnahmen für die Spionageabwehr. Verantwortlich für die „lasche Spionageabwehr“ sieht NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos jedenfalls die ÖVP, die seit „Jahrzehnten“ in den entsprechenden Ministerien „an der Macht“ sei.

Der Fall des mit Spionagevorwürfen konfrontierten ehemaligen Verfassungsschützers Egisto Ott werfe ein schiefes Licht auf die Maßnahmen der Behörden und Ministerien. Bei der Bundesregierung und den Sicherheitsbehörden ortete Hoyos in einem Statement gegenüber der APA nämlich „Passivität“.

„Fehler müssen umfassend aufgearbeitet werden“

„Die Fehler der Vergangenheit müssen umfassend aufgearbeitet werden, um die nötigen Schlüsse daraus ziehen zu können.“ Der Rechnungshof soll deshalb organisatorische, finanzielle und personelle Spionagepräventionsmaßnahmen vom 18. Dezember 2017 – dem Tag der Angelobung der ÖVP-FPÖ-Regierung unter Sebastian Kurz (ÖVP) – bis heute überprüfen.

Für eine solche Gebarungsüberprüfung braucht es laut Geschäftsordnung keinen Beschluss des Nationalrats, wenn ein Verlangen von mindestens 20 Abgeordneten oder allen Abgeordneten eines Klubs unterstützt wird. Die Unterstützung anderer Parteien ist nicht notwendig. Kritik übt NEOS nicht nur an der Spionageabwehr, sondern auch an der weiterhin fehlenden neuen nationalen Sicherheitsstrategie.

Mit der Initiative „Das Gemeinsame zuerst“ haben heimische Hilfsorganisationen die Politik zu einer gemeinsamen positiven Gestaltung der Zukunft und gegen die Spaltung der Gesellschaft aufgerufen.

Es bestehe die Sorge der „zunehmenden Polarisierung“ und einer Politik, die „keine Brücken“ mehr baue, sondern oftmals die Spaltung verstärke, sagte Alexander Pollak von SOS Mitmensch heute in Wien. Darum brauche es einen „starken zivilgesellschaftlichen Impuls“.

Die Vorsitzende von SOS Mitmensch, Zeynep Buyrac, sprach ebenfalls von einer „permanenten Polarisierung“ der Gesellschaft. Die Demokratie befinde sich auf einem „Scheideweg“. Politische Kräfte, die auf „Spaltung setzen“, würden sich im Aufwind befinden, so Buyrac.

„Kultur schließt nicht aus, sondern alles ein“

Es werde wieder „ganz unverhohlen über Massendeportationen“ gesprochen, warnte Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Österreich. Die Demokratie würde „bedroht und angegriffen“, um eine „illiberale“ Demokratie zu etablieren.

Scharfe Kritik übte Fenninger an der Debatte über den von der ÖVP geprägten Begriff der Leitkultur. „Kultur schließt nicht aus, sondern alles ein“, sagte er.

„Bist du nicht für uns, bist du gegen uns – das ist das neue Gesetz in der öffentlichen und auch privaten Debatte“, beschrieb die Geschäftsführerin von Amnesty International Österreich, Shoura Hashemi, die momentane Stimmung im Land.

Das Gegenüber sei aber nicht der Feind, der Gegner, betonte Hashemi. Es sei „genau diese Vielfalt, die uns stark“ macht. Auch Hashemi geißelte die sozialen Netzwerke, die wie ein „Katalysator“ wirkten.

Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie Österreich, hielt unterdessen ein Plädoyer für den Sozialstaat. „Kleine Probleme schafft man vielleicht alleine, große Probleme schafft man nur gemeinsam“, sagte Schenk. „Ein guter Sozialstaat schützt uns alle“, so der Experte, aber vor allem die „untere Mitte“ der Gesellschaft. Gerade in unsicheren Zeiten würde er das Abrutschen „nach unten“ verhindern.

Das Manifest „Das Gemeinsame zuerst“ beinhaltet zehn Forderungen und liegt seit heute zur Unterschrift auf. Prominente Persönlichkeiten wie Adele Neuhauser, Cornelius Obonya und Manuel Rubey unterstützen die Initiative.

Die Industrieforderungen nach längeren Arbeitszeiten und höheren Beiträgen von Teilzeitbeschäftigten zum Sozialsystem stoßen bei den Sozialdemokraten auf wenig Gegenliebe. Das bekräftigte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim heute. „Geht es nach der ÖVP und IV (Industriellenvereinigung, Anm.), sollen die Menschen hackeln bis zum Umfallen“, monierte er. Seltenheim ortete „Attacken auf Arbeitnehmer“ und warb entsprechend der Parteilinie für eine Arbeitszeitverkürzung und die Viertagewoche.

Scharfe Kritik äußerte Seltenheim an der Volkspartei, die bei heiklen Themen wie der Arbeitszeitdebatte die IV vorschicke. Dafür bestelle die Industrie regelmäßig „Dinge und Gesetze“ bei der ÖVP, die diese dann nach Kräften umsetze.

„Die Forderungen von ÖVP und IV gleichen sich, sind aufeinander abgestimmt und kommen alle aus demselben Stall“, so Seltenheim. Weiters warnte der Sozialdemokrat vor der Neuauflage einer „blau-schwarzen Schreckenskoalition“, die nur durch die SPÖ verhindert werden könne.

Absage von Bundeskanzler Nehammer

Die Diskussion über eine Verlängerung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich, sprich höherem Einkommen, wurde vor einigen Wochen von der Industriellenvereinigung losgetreten. ÖVP-Obmann und Bundeskanzler Karl Nehammer hatte daraufhin erklärt, dass eine Umsetzung des Vorschlags für ihn nicht infrage komme.

Auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) stellte klar, dem Industrievorstoß nichts abgewinnen zu können. Wenn man den Wohlstand jedoch erhalten wolle, „müssen wir mehr als weniger arbeiten“, hieß es damals von Edtstadler.

IV will Anreize für mehr Leistung

Die IV betonte in einer aktuellen Aussendung, dass eine Reduktion der Arbeitszeit illusorisch sei. Es müssten Anreize für mehr Vollzeitbeschäftigung geschaffen werden. Darüber hinaus sollte über eine Anhebung der Arbeitszeit diskutiert werden. Eine moderate Steigerung – je 15 Minuten am Vormittag und Nachmittag – könnten nach Ansicht der IV bereits „signifikant positive Effekte für das Sozialsystem und den Wohlstand des Landes mit sich bringen“.

Wirtschaft

Arbeiterkammer-Chefökonom Markus Marterbauer sieht ein „enormes“ ungenutztes Arbeitskräftepotenzial in Österreich.

Unter anderem über Stundenaufstockung von Teilzeitkräften, Qualifizierung von Zuwanderern, Personen in Niedriglohnjobs und Leiharbeitern sowie Mobilisierung der „stillen Reserve“ könnte der Fachkräftemangel in Österreich zielführend bekämpft werden, sagte Marterbauer heute im Klub der Wirtschaftspublizisten. „Ich behaupte nicht, dass das leicht zu heben ist.“

Öffentlich finanzierte Qualifizierungsangebote sollte es nicht nur für Arbeitslose, sondern auch für Beschäftigte und Scheinselbstständige geben, sagte der AK-Ökonom. Das Arbeitsmarktservice (AMS) oder eine andere zu schaffende Institution sollte sich seiner Ansicht nach auch um die Vermittlung und Qualifizierung von Beschäftigten kümmern.

Laut Statistik Austria belief sich die verfügbare „stille Reserve“ im Vorjahr auf 96.400 Personen und die nicht verfügbare „stille Reserve“ auf 69.300. Bei der „stillen Reserve“ handelt es sich um Nichterwerbspersonen (weder erwerbstätig noch arbeitslos) im Alter von 15 bis 74 Jahren, die zwar nach Arbeit suchen, aber nicht kurzfristig verfügbar sind, bzw. um Personen, die zwar kurzfristig beginnen könnten, aber nicht nach Arbeit gesucht haben, obwohl sie gerne arbeiten würden.

Die Konjunktur in Österreich wird sich nach WIFO-Einschätzung vorerst nur äußerst zaghaft erholen. Die Einschätzungen der Bau- und Industrieunternehmen seien anhaltend pessimistisch, geht aus dem heute veröffentlichten WIFO-Konjunkturtest hervor. Marktdienstleister sind hingegen großteils optimistischer gestimmt. Allerdings sei das Verbrauchervertrauen nach wie vor sehr gering.

Zuletzt stiegen auch die Preise nicht mehr so stark. Niedrigere Produzentenpreise senkten die Verbraucherpreisinflation von 4,1 Prozent im März auf 3,5 Prozent im April.

Schnellschätzung: Nur 0,2 Prozent Wachstum in erstem Quartal

Im ersten Quartal dürfte Österreichs Wirtschaft laut einer Schnellschätzung des WIFO nur um 0,2 Prozent gestiegen sein – nach einer Stagnation im Schlussquartal 2023. In der Industrie und im Bauwesen sank die Wertschöpfung erneut. Nur konsumnahe Marktdienstleistungen expandierten und stützten damit die Gesamtwirtschaft.

Die schwache Konjunktur macht sich nun auch auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar: So ging die Beschäftigung in der Industrie, im Bauwesen und in einigen Dienstleistungsbereichen gegenüber dem vierten Quartal 2023 empfindlich zurück. Nur in öffentlichkeitsnahen Dienstleistungsbereichen gab es erneut ein Beschäftigungsplus.

Der Boom bei E-Autos flaut ab. Im April sind heuer deutlich mehr Personenkraftwagen neu zum Verkehr zugelassen worden als vor einem Jahr. Die Pkw-Neuzulassungen legten um 15,3 Prozent auf 21.337 zu.

Der Zuwachs gehe aber „vor allem auf einen deutlichen Anstieg der Zulassungen von Verbrennern und Hybriden zurück, während die Nachfrage nach Elektroautos im April den dritten Monat in Folge rückläufig war“, sagte Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas laut Aussendung von heute.

Im Vergleich zum April des Vorjahres kletterte die Zahl der neu zugelassenen Pkws mit konventionellem Verbrennermotor um ein Viertel (plus 25,2 Prozent) auf 12.267. Auch Hybridautos waren stärker gefragt, die Nachfrage nach Benzinhybriden legte etwa um 10,9 Prozent auf 4.555 Autos zu. Rein elektrisch fahrende Pkws waren hingegen weniger beliebt, hier wurden mit 3.232 um 4,8 Prozent weniger Autos neu zum Verkehr zugelassen.

Medien

Morgen startet das dreitägige internationale Digitalfestival 4Gamechangers in der Marx-Halle in Wien. Das vom ORF, ProSiebenSat.1 und Puls4 organisierte Event widmet sich einer Vielzahl von Themen.

Erwartet werden hochkarätige Gäste wie Hollywood-Star und Oscar-Preisträgerin Charlize Theron, die Kogründerin von nyonic, Vanessa Cann, UNICEF-Expertin Yetneberesh Nigussie Molla, Bestsellerautor Sebastian Fitzek, Investor Charly Kleissner und Harvard-Professor Sam Hunter Magee. Das musikalische Rahmenprogramm wartet mit Christina Stürmer, Fiva, Ness und vielen aufstrebenden Talenten wie Esther Graf, Nnoa und Rahel auf.

Von KI bis „Female Empowerment“

Zum Auftakt stehen am ersten Tag Diskussionen unter anderem zu künstlicher Intelligenz auf dem Programm, beleuchtet werden das wirtschaftliche Potenzial Afrikas sowie die Schlüsselrolle der Finanzbildung.

Am zweiten Tag dreht sich alles um die wichtigsten gesellschaftlichen Zukunftsthemen und die „Next Gen“. Ein Schwerpunkt des Festivals liegt auf „Female Empowerment“ – es geht um Gleichberechtigung, Gendermedizin, Lohngerechtigkeit sowie Diversität und KI.

Herausforderungen im Sport und im Superwahljahr

Zum Festivalfinale liegt der Schwerpunkt auf globalen Metathemen wie dem aktuellen Weltgeschehen, Menschenrechten sowie Medien und Kultur. Podiumsdiskussionen widmen sich auch den Herausforderungen und gesellschaftlichen Veränderungen im Sport sowie der europäischen Demokratie im Rahmen des Superwahljahrs 2024.

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Chronik

Der indonesische Vulkan Ibu ist wieder aktiv: Der auf der Insel Halmahera im Osten Indonesiens gelegene Vulkan stieß heute eine fünf Kilometer hohe Aschesäule aus.

Eruption des Vulkans Ibu in Indonesien
APA/AFP/Center For Volcanology And Geological Hazard Mitigation (pvmbg)

Opfer oder Schäden wurden nicht gemeldet. Die Behörden rieten den Bewohnern der Region, im Freien Masken und Brillen zu tragen, um sich vor der Vulkanasche zu schützen. Der Ibu ist einer der aktivsten Vulkane Indonesiens.

Der südostasiatische Staat Indonesien mit seinen mehr als 17.000 Inseln liegt auf dem Pazifischen Feuerring, wo mehrere Erdplatten zusammenstoßen. Es kommt daher dort häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen.

Tausende Menschen sind im Westen Kanadas auf der Flucht vor Waldbränden. „Die Brände sind wirklich überall um uns herum, vom Westen bis zum Nordosten“, sagte Rob Fraser, Bürgermeister der Kleinstadt Fort Nelson in der Provinz British Columbia, der Nachrichtenagentur AFP.

Ein nur wenige Kilometer von der Stadt entferntes Feuer verdoppelte seine Ausdehnung innerhalb eines Tages auf mehr als 4.000 Hektar und könnte nach Einschätzung der Brandschutzbehörden bereits heute die ersten Wohnhäuser erreichen.

Bereits vergangene Woche wurden fast 3.500 Menschen aus Fort Nelson in Sicherheit gebracht. Bürgermeister Fraser forderte auch die verbliebenen Menschen auf, die Stadt zu verlassen.

Rauchschwaden bei einem Brand in Kanada
APA/AFP/Alberta Wildfire Service

In der Nachbarprovinz Alberta wüteten 44 Waldbrände. Die Bewohner und Bewohnerinnen der Stadt Fort McMurray bereiteten sich wegen eines nur 15 Kilometer entfernten Feuers darauf vor, möglicherweise ebenfalls in Sicherheit gebracht zu werden.

Am Grab von Wolfgang Schäuble ist ein etwa 1,20 Meter tiefes Loch gegraben worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Montag in Offenburg im badischen Ortenaukreis (Deutschland) heute mitteilten, reicht der Aushub nicht bis zum Sarg des verstorbenen Politikers.

Städtische Mitarbeiter bemerkten in der Früh auf dem örtlichen Waldbachfriedhof den Erdhaufen. Der polizeiliche Staatsschutz ermittle in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft. Zu den Hintergründen des Vorfalls gebe es noch keine Erkenntnisse, hieß es in der Mitteilung.

Spitzenpolitik und Angehörige hatten Anfang Jänner von dem CDU-Politiker Abschied genommen. Schäuble war am Stefanitag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Er hatte wichtige politische Ämter inne: Er war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.

Bürgermeister sieht Störung der Totenruhe

Der Offenburger Oberbürgermeister Marco Steffens (CDU) sagte, am Grab Schäubles sei in niederträchtiger Weise die Totenruhe gestört worden. „Das ist schrecklich und macht uns traurig“, sagte der Rathauschef laut einer Erklärung. „Wir hoffen auf rasche Aufklärung durch die Polizei und eine harte Bestrafung der Täter.“

Die Störung der Totenruhe kann laut deutschem Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden.

Kultur

Der US-amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Mark Damon ist tot. Das berichten das US-Magazin „The Hollywood Reporter“ heute unter Berufung auf Damons Tochter sowie das Branchenblatt „Variety“ mit Verweis auf Damons Witwe. Er starb am Wochenende in Los Angeles im Alter von 91 Jahren.

der US-amerikanische Schauspieler und Filmproduzent Mark Damon
IMAGO/ZUMA Press/Billy Bennight

Der Schauspieler wirkte in den 1960er Jahren in mehreren Italo-Western mit, darunter „Ringo mit den goldenen Pistolen“ (1966), „Der Tod zählt keine Dollar“ (1967) und „An den Galgen, Bastardo“ (1968). Mehreren Berichten zufolge war Damon ursprünglich auch für die ikonische Rolle des Westernhelden „Django“ in der engeren Wahl gewesen, die Sergio Corbucci aber letztlich mit Franco Nero besetzte.

Damon war später als Produzent in Hollywood sehr erfolgreich. Zu seinen zahlreichen Projekten gehörten der Erotikthriller „9 1/2 Wochen“ (1986) mit Mickey Rourke und Kim Basinger sowie das Krimidrama „Monster“ (2003) mit Charlize Theron und Christina Ricci.

Panorama

Im Kampf gegen den zunehmenden Ansturm von Touristen führen die Behörden in Japan ein Ticketsystem für den Aufstieg auf den heiligen Berg Fuji ein. Künftig dürfen nur 4.000 Wanderinnen und Wanderer pro Tag den Fuji über den Yoshida-Trail, die beliebteste Route, besteigen, wie die Verwaltung der Region Yamanashi heute ankündigte. Ein Ticket soll umgerechnet rund zwölf Euro kosten.

Touristen fotografieren den Berg Fuji in Japan
Reuters/Kyodo

Tickets für die von Juli bis September dauernde Saison können ab 20. Mai online gebucht werden. Pro Tag sollen mindestens 1.000 Tickets für tagesaktuelle Buchungen reserviert bleiben.

Gedränge in Sommersaison

Der 3.776 Meter hohe Gipfel des Fuji ist den größten Teil des Jahres von Schnee bedeckt. Im Sommer drängeln sich pro Jahr mehr als 220.000 Wanderer an seinen steilen, felsigen Hängen. Viele Menschen unternehmen den Aufstieg nachts, um den Sonnenaufgang vom Gipfel aus miterleben zu können.

Auch die Regionen um den Fuji leiden unter der Beliebtheit des japanischen Nationalsymbols und dem Ansturm von Touristen, die oft für ein Foto von dem Gipfel anreisen.

An einem besonders beliebten Fotopunkt, wo der Fuji hinter einem Supermarkt aufzuragen scheint, planen die Behörden Abwehrmaßnahmen: Ein riesiger schwarzer Sichtschutz soll den Blick auf den Berg dort künftig verdecken. Anrainer hatten sich darüber beschwert, dass Touristen auf der Suche nach der perfekten Fotogelegenheit über ihre Grundstücke trampeln, blindlings auf die Straße gehen und die Gegend verschmutzen.